Abschied vom Karwendel und eine hoffentlich kurze Pause

Von der Hallerangeralm in die Salzstadt Hall (570 m)

Neben der defekten Heizungsanlage konnte auch der Ofen nicht geheizt werden, da sich der Kaminkehrer angesagt hatte. Alles wartete seit 14.00 Uhr auf ihn. Daher war auch die Gaststube kalt. 19.00 Uhr entschied der Wirt, dass eingeheizt wird. Und es ward endlich warm. Nur 90 Minuten später kam auch der Kaminkehrer, der den Weg, den wir heute abwärts nehmen, aufsteigen musste. Rückblickend sei ihm verziehen.

2 Stunden nach mir waren auch Fabian und Benedikt, die Berliner Jungs am Ziel, so dass wir wieder einen lustigen Abend auf der Hütte hatten.

Heute Morgen war das Wetter mehr als nur schön, so dass ich richtige Lust auf die vor mir liegende Etappe hatte.

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So muss Wanderwetter sein. Nach einem schnellen Frühstück bin ich schon unterwegs zum Lafatscherjoch, welches auf einer Höhe von 2.081 m den Übergang zum Inntal bildet. Der Ausblick auf die Zillertaler Alpen war nicht so grandios, wie ich es mir in Anbetracht des Wetters vorgestellt hatte. Dafür gibt es im Karwendel noch ein paar wirklich schöne Motive, für die sich der Aufstieg gelohnt hat.

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Jetzt geht es für die nächsten drei Stunden nur abwärts; erst über Schotter, danach über Forst- und Wirtschaftswege. Das ganze Gebiet ist noch vom Salzbergbau gekennzeichnet, der wohl erst Mitte des letzten Jahrhunderts aufgegeben wurde. Auf halber Strecke komme ich an den Herrenhäusern vorbei, der ehemaligen Siedlung der Bergwerksbetreiber. Durch eine Lawine in Mitleidenschaft gezogen, ist vom ganzen Komplex nur noch die Kapelle zugänglich und wird auch als Notunterkunft für Wanderer und Bergsteiger genutzt.

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Und es geht weiter abwärts, zum Glück mal wieder durch einen Wald. Forstwege hatte ich in den letzten Tagen wahrlich genug. Bald kommt Hall in Sicht und ich verabschiede mich vom etwas spröden Karwendel und freue mich auf die Zillertaler Alpen, wo ich wahrscheinlich nur wenige Forstwege zu bewältigen habe und endlich im Reich der vielen 3.000 er bin.

In Hall führt mein erster Weg zur Information, da ich unbedingt eine Wetterprognose brauche, um zu entscheiden, auf welchen Wegen es weitergeht. Da heute lt. meiner letzten Prognose der schlechteste Tag des Prognosezeitraums sein soll, bin ich nicht wirklich beunruhigt. Leider ändert sich das bald. Für die nächsten Tage ist vom Dauerregen, starken Regen bis zum Temperatursturz alles dabei. Da ich bis zur Überquerung des Alpenhauptkammes meist deutlich über 2.000 m unterwegs bin und das allein bewerkstelligen muss, ist eine einigermaßen gute Prognose wichtig. Ich ringe mit mir, entscheide mich aber für eine Unterbrechung der Tour. Von Hall bin ich in 2 Stunden in München und entsprechend auch von München in Hall. Ich hoffe, dass ich am Montag oder Dienstag wieder starten kann.

Ich wollte eigentlich raus aus dem Alltag und bin jetzt unvermittelt wieder mittendrin.

Ich hoffe nächste Woche auf den Wiedereinstieg und tolle Eindrücke, die ich gerne wieder teile.

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