Schneeschuhtour von Zöblen (1.087 m) auf den Schönkahler (1.688 m)
Die freien Tage wollen wir zum Jahresstart ziemlich aktiv verbringen. So erholen wir uns am Besten. Das Wetter unterstützt unsere Pläne und da im Tal – nicht einmal im Tannheimer Tal – ausreichend Schnee für klassische Langlaufloipen liegt, müssen wir halt etwas höher hinaus. Zum Einstieg in den Schneeschuhwinter gibt es eine mittelschwere Tour auf den Schönkahler… und ja, er ist oben auch irgendwie kahl.
Wir könnten in Zöblen bis zum Gasthaus Zugspitzblick fahren und uns so die ersten 200 hm sparen, da wir jedoch unsicher bezüglich der Parkplätze sind, kehren wir wieder um und bleiben im Tal stehen. Es ist herrlichstes Wetter und wir laufen uns auf dem Sträßchen zum Gasthof warm. Hier oben steppt der Bär so kurz vor Mittag. Die meisten werden ein paar Schritte laufen und dann auf der Sonnenterrasse einkehren. Deshalb ist eher Kampfstimmung auf dem kleinen Parkplatz. Wir laufen auf einem gut eingetrampelten Wanderweg in nördlicher Richtung und es geht hervorragend ohne Schneeschuhe. Die Lastverteilung sieht bei uns daher so aus:

Ehe wir im Wald verschwinden, genießen wir für ein paar Minuten die Ausblicke auf die Tannheimer Berge um uns herum. Im Wald geht es gemütlich bergan. Ideal für den 2. Januar. Auf einer kleinen Wiese sehen wir den ersten ernsthaften Aufstieg vor uns und der macht mit Schneeschuhen definitiv mehr Spaß. Also dann mal hinein in die Schuhe und alles gut festzurren. Los geht’s…
Es ist anstrengender als reines Wandern aber durch die Metallzacken unter den Sohlen kann man viel direkter aufsteigen. Oben angekommen ist mir klar, dass bei der Tour am Gipfel angekommen nicht bedeutet, dass es nur noch abwärts geht. Hier kommt gleich das erste ‚Abwärts‘ und damit ein Gegenanstieg auf dem Rückweg. In traumhafter Umgebung wandern wir durch den stiebenden Schnee. Es glitzert alles, da durch die Feuchtigkeit teilweise riesige Eiskristalle auf dem Schnee sitzen.

Der nächste Anstieg auf den Pirschling ist länger und richtig anstrengend, da wir seitlich im Schnee nach oben gehen und nicht dort, wo der eigentliche Wegverlauf ist, da dort die Sonne den Schnee bereits aufgeschleckt hat. Jetzt kommen wir richtig ins Schwitzen. Zur Ablenkung gibt es Ausblick und oben ein Stück Elisenlebkuchen. Das ist Motivation genug. Und dann … geht es wieder bergab, ehe wir den Anstieg zu unserem Gipfelziel nehmen können. Ich spüre meine Beine und das zusätzliche Gewicht von den Schneeschuhen. Würde der Lieblingsmann jetzt von Umkehren sprechen, wäre ich ganz still und würde mich dem Anschließen. Tut er aber nicht und ich daher auch nicht 😉
Der finale Anstieg ist wirklich schnell gemacht und der Ausblick entschädigt für alles. Im Norden hat man das Gefühl, München zu sehen. Im Süden liegt ein Gipfelmeer vor uns. Grandios!

So kurz nach dem Jahreswechsel der erste Gipfel, das macht Lust auf mehr. Jetzt erst einmal auf den Abstieg mit seinen zwei Gegenanstiegen. Trotz aller Befürchtungen geht es vergleichsweise gut und schnell. Die Euphorie trägt wahrscheinlich.

Es ist so warm hier oben, dass wir nicht einmal beim abwärts gehen Handschuhe brauchen und die obersten Schichten sind auch im Rucksack, wo sie bis zum Schluss bleiben. Bis zum Gasthof Zugspitzblick laufen wir mit unseren Schneeschuhen. Die geben bergab einfach mehr Sicherheit. Die letzten 1, 2 km auf der Straße sind eher auslaufen und ein bisschen Wehmut, dass hier unten alles schattig und kalt ist.
Ein wunderbarer Start mit 14 km, 750 hm und etwa 3,5 h Nettogehzeit
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