Normalerweise…

2. Etappe des Iseltrails von Huben nach Matrei/Zedlach…sind wir um diese Jahreszeit deutlich weiter oben unterwegs, wenn uns das Rucksackfieber packt. Dieses Jahr ist alles anders und so starten wir in unseren zweiten Hitzetag mit ordentlich Strecke und wenig Höhenmetern.Erst einmal müssen wir wieder zurück nach Huben laufen. Wenn man die Strecke kennt, geht es doch recht flott. Wahrscheinlich helfen die klare Morgenluft und die ausgeruhten Glieder. In Huben wechseln wir die Seite und laufen jetzt rechts der Isel immer schön schattig im Wald. Das Flussbett ist enger und das Tosen fast noch lauter als gestern. Der Lärm von der Felbertauernstraße wird komplett geschluckt. Wir genießen den Wald und holen uns mit Erdbeeren, Himbeeren und sogar Brombeeren unser zweites Frühstück. An den Feldner Katarakten stürzt die Isel über riesige Felsbrocken eine Stufe nach unten. Die Temperaturen laden zum Abkühlen ein, doch man tut es wohl besser nicht – es ist zu kalt und definitiv zu gefährlich. Also laufen wir weiter und steigen auf nach Feld. Da waren wir übrigens gestern Abend und das wäre der Rückweg gewesen, wenn man sich unserer nicht angenommen hätte.

Auf dem Weg nach Matrei bleiben wir im Schatten und schauen von oben suf den Fluss hinab. Später spazieren wir auf dem Hildenweg an einer schönen Mühle vorbei an den Ortsrand von Matrei. Hier endet das Glück. Über sonnenbeschienene Wiesen werden wir wieder zur Isel geführt und laufen in großem Bogen ins Ortszentrum. Wir träumen beide von einer schönen Wirtschaft mit schattigem Garten. In der Nähe der Kirche gibt es bestimmt ein Wirtshaus. Hier nicht. Also dem Gefühl nach  – der Empfang ist zu schlecht für bessere Informationen. Die hard facts, wie große Hinweistafeln, nehme ich nicht wahr. Der Lieblingsmann schon, er kommt jedoch aufgrund meines Tempos nicht zum geauen Lesen. Beim Metzger gibt es – trotz Angebots – keine Semmeln zum Belegen,  also bleibt der Bäcker. Wir essen im Schatten eines Nussbaums unsere Auswahl. Das Feedback des Lieblingsmanns zu den Hinweisen bekommt wenige Minuten entfernt von unserem Rastplatz noch eine größere Bedeutung: Es reihen sich Cafés, Restaurants und Metzger aneinander. Na gut – Geschwindigkeit ist nicht alles. Ich mache noch einen selbst gewählten Abstecher (3 km hin und retour) zum Sportgeschäft. Der Lieblingsmann verkürzt sich die Zeit im Cafè mit einem Eisbecher. Nach meiner Rückkehr geht es auf die Schlussetappe für heute. Es ist uns klar, dass es der Sonnenhang im eingehenden Virgental ist. Es ist eins, zu wissen, was einen erwartet. Es ist jedoch etwas völlig anderes, es dann auch zu erfahren. Ich hole mir beim ‚Eisdieler‘ noch Ribisel- und Joghurteis als kleine Motivationsspritze und dann geht es auf nach Zedlach. Die 4 km sind unendlich lang. Der Fluss wird immer kleiner, da wir stetig bergan steigen. Und nach jeder Kurve …. kommt die nächste. Die Luft steht und es ist kein Ziel in Sicht. Zum Glück wechseln sich die Tiefpunkte bei uns beiden ab, so dass wir uns gegenseitig zum Ziel motivieren können. Die Strecke ist es nicht und auch nicht der Anstieg: die Hitze setzt uns so zu. Endlich ist er da, der Zedlacher Hof und wir werden – anders als gestern – herzlich empfangen. Das Gasthaus ist direkt gegenüber. Damit steht uns heute keine Aufregung ins Haus, um an Abendessen zu gelangen.


Ganz hinten und ziemlich oben ist unser Ziel Normalerweise sind wir oben in den Bergen aktiv und dahin machen wir uns auf – ab morgen.

17 km, 4 h 10 min, 500 hm

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