Von Piller entlang des Panoramawegs zum Wiesenhof (1.607 m)
Bevor ich über die heutige Etappe schreibe, möchten wir uns bei allen bedanken, die uns immer wieder mit ihren Kommentaren unterstützen und Freude bereiten. Wenn wir die Datenverbindungen einschalten, ist es das erste wonach wir schauen, quasi unser täglicher Gang zum Briefkasten. Es tut gut zu sehen, wer mit uns fiebert und unser “Reisetagebuch“ liest.
Wie gestern schon angedeutet, ist heute ein eher entspannter Tag.
Wir starten bei strahlendem Sonnenschein so gegen 7.30 Uhr und laufen nach der Beschreibung unseres Wirtes Richtung Aifnerspitze. An einer Kehre mit unbeschildertem Abzweig kommt uns Gerhard von oben entgegen. Er müsste für sein heutiges Vorhaben, auf die Verpeilhütte zu kommen, schon viel weiter sein, zumal er 45 Minuten vor uns gestartet ist. Also geht es wieder bergab und wir biegen an einem Abzweig ab, den wir aufgrund der Beschilderung nie genommen hätten. Durch Mischwald geht es über einen schönen Steig immer bergauf. Wir laufen durch Heidelbeerfelder und naschen von Zeit zu Zeit davon – schmeckt nach mehr, aber man pflückt sich ja hungrig. Immer weiter bergauf geht es zur Aifneralm (1.980 m), so dass wir morgens um 10.00 Uhr schon 600 hm geschafft haben.
Auf der Alm gibt es frische Milch, die richtig nach Milch schmeckt und es wird auch Käse hergestellt. Wir treffen zwei Wanderer wieder, die auf der Memminger Hütte unseren Tisch geteilt haben. Die wollen trotz Unwetterwarnung auf die Verpeilhütte und das in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit. Die Wirtin warnt eindringlich. Wir sind froh, dass wir die lange Tour in zwei Etappen aufgeteilt haben. Unter nunmehr grauem Himmel laufen wir auf einem wunderbaren Panoramahöhenweg in ständigem Auf und Ab hoch über dem Kaunertal. Wir sehen die gezackten, schneebedeckten Spitzen des Kaunergrats vor uns und freuen uns auf die nächsten Etappen. Es dauert nicht lang und wir dürfen endlich unsere Regenkleidung testen. Da ab morgen wieder bestes Wetter, auch für die nächsten Tage vorhergesagt ist, haben wir sie wenigstens einmal eingesetzt und nicht umsonst mitgeschleppt.
An der Falkaunsalm machen wir Rast und bekommen endlich das lang ersehnte gemischte Jausenbrettl und frische Buttermilch. Die Sonne scheint wieder und auch unsere Wanderfreunde treffen ein. Hier entscheiden sie such endgültig die verbleibenden 5 Stunden weiterzulaufen. Auch wir laufen weiter, allerdings nur noch eine Stunde leicht bergab zu unserer Pension “Wiesenhof“. Es regnet wieder und wir merken wie schnell in den Bergen das Wetter umschlagen kann. Es regnet immer stärker und wir sind froh um 14.00 Uhr anzukommen. Es ist die letzte Station in einer „Luxusherberge“ auf det Tour; ab.jetzt gibt es nur noch DAV-Hütten und Matratzenlager. Also ist noch einmal genießen angesagt und ausgiebiges Duschen mit heißem Wasser sowie die letzte Großwäsche. Mittlerweile stürmt es draußen und wir hoffen, dass alle, die wir kennen und die heute unterwegs sind, gut ankommen.
Heute haben wir “Bergfest“ und die Hälfte der Tour geschafft. Uns haben einige gefragt, wyrum wir das machen bzw. warum wir uns das antun. Auch wir haben im Vorfeld, aber auch in den ersten Tagen gezweifelt. Der Rücken u.d die Schultern haben vom Gewicht des Rucksacks geschmerzt, die Knie haben an der einen oder andeten Stelle auch deutliche Signale gesendet und bei 35 Grad in den Wanderschuhen zu stecken, ist für die Füße auch kein Zuckerschlecken. Aber heute war es Genuss pur für uns. Es tut nichts weh, wir spüren die Rucksäcke nicht mehr und es macht so viel Spaß Kilometer für Kilometer zu laufen. Natürlich sind wir als klassische Tagestouren-Wanderer inzwischen etwas stolz auf uns.Wir sind glücklich, nicht den klassischen E5 zu laufen, da wäre es morgen schon vorbei. Außerdem sind jetzt nicht mehr so viele Leute unterwegs.
Ab morgen wird es etwas hochalpiner und wir schlafen die nächsten Tage immer in Hütten, die übet 2.000 m liegen. Wie es mit der Netzabdeckung aussieht, können wir nicht vorhersehen. Es kann sein, dass wir erst Donnerstag wieder online sein können. Schaut einfach mal rein – wir freuen uns.
Und jetzt gibt es gleich ein dreigängiges Abendessen…
hallo ihr Bergziegen! 😉 ich lese immer gern eure Aufzeichnungen- das macht Lust auf mehr und auch auf Wandern! Macht weiter solang die Füße tragen….
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Dann will ich es nicht versäumen, euch für die Hochalpin-Phase „Hals-und-Beinbruch“ zu wünschen (so lange ihr noch via Internet ein bisschen an der Zivilisation hängt 😉 ). Seid weiterhin vorsichtig und passt auf das Wetter auf. Es wäre schade, wenn eure Tour per Hubschrauber in Meran enden würde.
Für alle „soweitdiefuessetragen“-Fans hier ein Link, auf der man Eure Wegstrecke (dank der Supererläuterung) nachvollziehen kann.
http://www.bergfex.at/sommer/tirol/touren/wanderung/11297,holzgau-hoehenbachtal-in-richtung-kemptner-huette/
Ich bin so stolz auf Euch und wäre gerne mit Euch unterwegs….
Liebe Grüße
Mike
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Hallo Ihr zwei,
da habt ihr ja heute einen „entspannten“ Wandertag hinter euch. Freut mich, dass Ihr diesen Schritt nicht bereut. Bin stolz auf euch. Und das ihr dann noch die Zeit und Ernergie findet, diese Berichte zu schreiben. Weiterhin viel Glück auf eurem Weg.
Liebe Grüße
Esther
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Wir freuen uns immer, wenn es Kommentare gibt, zeigt.uns doch, dasd einige mitlesen. Es macht Spaß zu wandern und zu schreiben. Mehr haben wir jeden Tag auch nicht zu tun 🙂
Ausserdem ist es gleich das Reisetagebuch für die tollen Fotos, die ich auf der Kamera habe.
Liebe Grüße aus dem Kaunertal
J&C
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