Von Innsbruck auf die Glungezer Hütte (2.610 m)
Ich kann es fast nicht glauben: Im vierten Anlauf geht es endlich auf die nächsten Etappen gen Venedig. Bei viel Sonnenschein bin ich heute ganz entspannt in München gestartet.
Mit dem Eurocity, der entgegen meiner Erwartung ziemlich voll war, ging es Richtung Innsbruck. Da alle um mich herum den gleichen Reiseführer (Verona) hatten, glaube ich, dass die heute oder morgen in der Arena sitzen werden….
In Innsbruck wartet schon mein Bus auf mich, der mich nach Tulfes bringt. Ab der zweiten Haltestelle war ich der einzige Fahrgast, so dass ich 30 Minuten fast privat durch die Gegend chauffiert wurde.
An der Talstation der Glungezer Bahn mache ich erst einmal Mittagsrast, da die Bergbahn Mittagspause hat und ich für den ersten Teil eine „Aufstiegshilfe “ in Anspruch nehme.

Ohne Bergbahn müsste ich heute 1.600 hm absolvieren, was in Anbetracht der anspruchsvollen und langen Etappe morgen zuviel des Guten wäre. Dadurch sind die ersten 500 hm bis zur Mittelstation schnell geschafft. Es ist inzwischen ziemlich bewölkt aber trocken.
Das heißt nicht, dass ich trocken geblieben bin. Ich habe nämlich entgegen der Beschreibung im Wanderführer nicht den Aufstieg über die Skipiste unterhalb des Lifts gewählt, sondern einen schönen Steig gefunden, der sich durch Blaubeer- und Alpenrosenfelder bergauf schlängelt – Pausenversorgung inklusive. Es hat allerdings in letzter Zeit wohl ausgiebig geregnet, so dass das hohe Gras links und rechts des Wegs komplett nass ist und damit dann auch meine Hose bis zum Oberschenkel, Socken und dann irgendwann auch die Füße. Das war die Kehrseite der Medaille und wäre auf der Piste nicht passiert.
Nach etwas mehr als einer Stunde bin ich bereits an der Bergstation auf 2.035 m.
Ganz komme ich um die Piste doch nicht herum, da der folgende Abschnitt auf einer entlang führt. Macht nichts, man sieht eh die Hand vor den Augen nicht mehr.
Irgendwann mündet die Piste auf einen Weg und der dann auf einen Steig. Dort habe ich sicher 15 Minuten verloren, da die Markierungen weg waren, der Weg nicht besonders ausgetreten war und die Sicht extrem abgenommen hat. Ich bin mehrfach zwischen der letzten Markierung und diversen Wegvarianten hin und her gelaufen. Zum Glück hörte ich irgendwann Stimmen, an denen ich mich orientierte und wenig später wieder auf den rechten Weg zurückgefunden habe. Jetzt ist der Steig perfekt markiert. Sehen kann man nach wie vor nichts. Zum Glück zeigt mir meine Uhr die Höhe an, so dass ich nicht gänzlich die Motivation verliere.
Und ganz plötzlich taucht im Nebel die Hütte auf. Endlich. Nix wie rein in die warme Stube. Es ist eine kleine Hütte, mit entsprechend persönlicher Betreuung. Mein „Alkoholfasten“ wurde durch das Begrüßungsschnapserl gebrochen, ehe es richtig angefangen hat. Aber er wärmt durch, was in Vorbereitung auf die eiskalte Katzenwäsche absolut notwendig ist 😉
Jetzt sitze ich warm eingepackt in der gemütlichen Stube, trinke einen riesigen Pott Tee und warte auf das Abendessen und den Wetterbericht
Aufstieg: 1.039 hm / Abstieg: 0
Liebe Judith,
auch uns ist es erst heute möglich, Deine Erlebnisse zu lesen. Wir bewundern Deinen Mut und
Deine Zielstrebigkeit. Wir wünschen Dir noch weitere interessante Begegnungen mit der Natur,
mit Tier und Mensch. Bis zum Wiedersehen sei herzlich gegrüßt
von Rita und Guido
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Hallo Judith,
in Anbetracht unseres noch anhaltenden gemeinsamen Urlaub´s mit Pascal komme ich erst Heute dazu Deine Beiträge zu lesen. Geh es nicht zu schnell an und lass Dir Zeit….
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Am Anfang war der Nebel, morgen wird es lichter Tag. Ich wünsche Dir eine wunderbare Tour, auf dass sich das Warten gelohnt hat … Love
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