Von der Glungezer Hütte über den Glungezer-Geier-Grat zur Lizumer Hütte (2.019 m)
Der erste Hüttenabend war gleich ein gelungener Einstieg, da der Hüttenwirt alle durcheinander an große Tische setzte, so dass sich schnell interessante Gespräche entwickelten.
Die meisten gehen München – Venedig, auch viele ganz junge Leute. Die erste Nacht im Lager war nicht so gelungen. Das Positive zuerst: Es gab bei 24 Personen keine Schnarcher. Aber die Fenster waren meistens geschlossen, so dass mich ab und zu die Kurzatmigkeit packte und ich ständig mit meinen Decken beschäftigt war – zudecken, aufdecken, zudecken…Netto habe ich ca. 4 Stunden Schlaf erwischt, da die ersten bereits um 4.45 Uhr aufgestanden sind um den Sonnenaufgang vom Glungezer aus zu sehen. In Anbetracht der kurzen Nacht, habe ich mir diesen Ausflug verkniffen.
Beim ersten Blick nach draußen – blauer Himmel, etwas Dunst über Innsbruck, wunderbare Sicht auf das Karwendel und -2 Grad.
Nach einem perfekten Frühstück starte ich 7.00 Uhr dick angezogen auf die vor mir liegende Panoramaetappe „Seven Tuxer Summits“ über sieben Gipfel jenseits der 2.000 m und fünf davon über 2.500 m. Die Aussicht ist schob auf den ersten Metern atemberaubend. Im Rückblick sieht man das Inntal und das Karwendel, im Westen die Stubaitaler Alpen und ganz langsam schieben sich mit jedem Höhenmeter mehr auch die Tuxer Alpen mit Olperer und Gefrorene Wand Spitzen in den Blick. Dafür ist es aber auch eine arge Kletterei über teils gefrorenes Blockwerk und jeder Schritt muss sitzen, sonst geht es ziemlich steil abwärts 😯
Von den ersten zwei Gipfeln merke ich nichts; die haben keine Gipfelkreuze. Ich bin schon in Sorge auf dieser Etappe völlig hinter den Zeitangaben zu sein. Es retten mich ein paar Seen, die im Führer vor der Kreuzspitze (2.746 m), dem dritten Gipfel eingezeichnet sind. Damit kehrt auch in meinem Kopf wieder Ruhe ein 😉
Ich bin relativ schnell unterwegs und auch die erste des ganzen Trosses. Auf der Kreuzspitze holt mich Josef aus Salzburg ein und wir treffen uns auch auf den nächsten Gipfeln. Da er noch einen zusätzlichen Gipfel mitnimmt, bin ich dann doch wieder vorn. Ich laufe jetzt über wunderschöne Steige und blühende Almwiesen und kann endlich während des Laufens auch schauen. Es meldet sich langsam der Hunger und die Reste des Frühstücks warten im Rucksack, so dass ich nach mehr als sechs Sunden Gehzeit an einem Bach eine schöne Pause einlege.
Unterwegs konnte ich heute immer wieder Murmeltiere hören und sie ganz in Ruhe beobachten. Danach warten noch einige Kuhherden auf mich. Ich habe ja doch Respekt vor den Viechern.
Nach netto 7 Stunden erreiche ich die auf einem Almboden total romantisch gelegene Lizumer Hütte. Begrüßt werde ich vom Haushund (72 kg), der mir doch etwas Respekt einflößt.
Ich bin die erste und es warten ein Viererzimmer und eine heiße Dusche auf mich. Nach und nach trudeln alle ein und die Gruppen finden sich recht schnell wieder zusammen. Nach einem kohlehydratreichem Abendessen, mit wunderbarer Pasta all arrabiata gibt es den Wetterbericht für morgen. Bis zum Tuxer Joch Haus dürften wir es vor den angekündigten Gewitter gut schaffen. Zumindest habe ich bei einem frühen Start die beiden exponiert liegenden Jöchl hinter mir.
Mehr als heute geht an einem Bergtag nicht. Ich habe sicher 100 Fotos geschossen, die ich aufgrund des schlechten Netzes erst morgen hochladen werde.
Mal sehen, was der nächste Tag bringt.
Aufstieg: 750 m / Abstieg: 1.330 m / Gehzeit: 7 Std.
Schöne Bilder. Erinnert mich jetzt bei dem Anblick an den Mittenwalder Höhenweg.
Klettersteig und eine atemberaubende Aussicht. Und trotzdem Arsc…. anstrengend.
Leider haben wir bei unserer Tour keinerlei Getier gesehen… Die Murmeltiere sehen ja trollig aus.
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