Ifinger und die Fehlerkette

Von Meran 2000 auf den kleinen Ifinger (2.552 m)

Der Rosengarten, den wir uns als zweit Dolomitenwanderung herausgesucht hatten, bekam plötzlich Konkurrenz. Vom Ifinger, den wir schon seit vielen Jahren auf der Liste haben. Die Entscheidung viel uns ziemlich schwer, da beide Touren ihre Reiz haben und uns die Dolomiten auch wirklich in ihren Bann gezogen haben.
Die Möglichkeit 30 Minuten länger zu schlafen, ließ die Waage zugunsten des Ifinger ausschlagen. Als Ausgleich steht nächstes Jahr einer der Dolomiten Höhenwege auf dem Programm. Wir haben uns für die klassische Route von Meran 2000 starten entschieden, da die, sicherlich weniger frequentierte und landschaftlich reizvollere,  Route von Schenna für unseren letzten Urlaubstag mit 8 Stunden zu lang ist.

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Da wollen wir hoch

Wir wollen mit dem Auto nach Falzeben fahren und auf Meran 2000 hoch laufen, damit wir uns schön einlaufen können, fahren dann jedoch mit der Seilbahn direkt vom Meran nach oben. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Nutzung in der Gästekarte inkludiert ist. Am der Kasse werden wir eines besseren belehrt. 😯
Der Blick über Meran und die gesparten Kurven entschädigen…

Christoph glaubte, in Falzeben an der Talstation der dort nach Meran 2000 fahrenden Seilbahn herauszukommen und nicht ganz oben. Ein Missverständnis, das jedoch am Ende unsere ganze Tour veränderte. Wir konnten nicht in Ruhe hoch laufen,  was fast keine er macht, sondern sind mit Heerscharen von Menschen bis zum Abzweig zum Ifinger gelaufen.

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Auf dem Bergrücken verläuft der Weg

Endlich Ruhe. Wir sind fast allein am Hang, über den ein steiler Steig zur Kuhleitenalm (2.362 m) führt. Die Berge um uns herum zeichnen sich ganz scharf vom Horizont ab, obwohl relativ viele Wolken aufziehen, fast wie ein zusammenbrechender Fön. Nicht zum fotografieren, aber spektakulär anzuschauen.

Auf dem Bergrücken angekommen, sehen wir hinunter in Richtung Schenna und Obertaser, also in Richtung Originaltour. Wir steigen jetzt linker Hand die letzten 200 hm hinauf zum kleinen Ifinger. Das ist in 20 Minuten passiert. Dabei sehen wir auch den Abzweig enden Weg zum Ifinger,  der ganz gut machbar erscheint. Ich habe jedoch gelesen, dass man eine Platte queren muss, was ich ohne „Versicherung“ nicht tun möchte, auch wenn der Gipfel reizt.

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Blick ins Sarntal

Oben angekommen, sind wir allein und können die Aussicht genießen. Auf dem Anstiegsweg gehen wir zur Kuhleitenalm und gönnen uns einen Cappucchino und wundern uns, wo die vielen Leute herkommen, da wir fast keinen Wanderern begegnet sind. Auf dem Weiterweg klärt sich das ganz schnell auf, da eine bequem zu gehende Forststraße von hinten an die Hütte führt. Wir entscheiden uns an einer Weggabelung nicht den Weg durch die Ifingerscharte zu gehen, da wir uns nicht sicher sind, ob wir dann sn der Mittelstation der Bergbahn herauskommen. Die nächste Fehlentscheidung…

Auf dem Weg zum Missensteiner Joch, über das wir unsere Tour fortsetzen, sind gefühlt Millionen Menschen unterwegs – Gehtempo 1 km/h. Die Laune sinkt dramatisch…Das haben wir uns jedoch komplett selbst zuzuschreiben. Ich denke wehmütig an den Rosengarten und habe auch keine Lust mehr auf Meran 2000 weiter herumzutappen. Auf direktem Weg gehen wir zur Seilbahn zurück. Wir haben hier oben jetzt alles abgelaufen, was es gibt und waren auf absehbare Zeit sicher das letzte Mal hier oben.

Es gibt sicherlich schönere Abschlusstouren und mit den richtigen Entscheidungen hätten wir die Tour selbst auch schöner gestalten können. Doch der Gipfel war es schon wert, da wir ihn wirklich für uns allein hatten, was generell sehr selten passiert.

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