Cheetah-Glück

Buschland und fast Wüste an einem Tag

Unser Tag startet 5.00 Uhr mit einem heftig lauten wake up call. Mein Wecker mit sanftem Plätschern wäre 10 Minuten später losgegangen. Daher war es fast wie daheim, wenn wochentags der Wecker klingelt. Gestärkt mit Kaffee und noch warmen Muffins gehen wir mit drei weiteren Paaren auf den game drive. Unser Guide ist wieder Jeremiah, der als erstes auf den nächstgelegenen Berg fährt. Wir suchen heute nach Geparden.

Da mir der englische Name Cheetah wesentlich besser gefällt, bleibe ich ab jetzt dabei. Es gibt nur 5 Cheetahs mit Transponder auf den 20.000 ha des Schutzgebiets, so dass wir von Glück reden können, sollten wir einen finden. Wir empfangen kein Signal und starten daher auf gut Glück. Wir bekommen so ziemlich alles zu sehen, was das Schutzgebiet zu bieten hat. Eine Herde Zebras stellt sich für Fotos in einer Reihe auf. Gnus und Springböcke sind ebenso unterwegs wie eine kleine Giraffenfamilie. Im weichen Morgenlicht gibt es richtig gute Bilder, obwohl relativ bald feststeht, dass wir ein größeres Teleobjektiv und ein gutes Fernglas in unseren Bestand aufnehmen müssen. Jeremiah fährt jetzt durch das offene Grasland zu einem kleinen See. Auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir das Haus des Eigentümers und daneben zwei Wildhunde. Das ist etwas ganz seltenes. Das Paar vor uns, Deutsche, die seit fast 50 Jahren in Namibia leben, haben das schon oft versucht und nur ganz selten sind sie ihnen vor die Linse gelaufen. Wir fahren um den See und damit ganz nah am die beiden heran. Da die ein Impala gerissen haben, können die von ihrer Beute nicht weg, denn dann ist die weg. Drei Schakale ärgern die mächtig und versuchen ständig Teile des Impalas zu erbeuten, aber fie Hunde sind wachsam.

Wieder zurück zur Cheetahsuche. Im Grasland sind wir ja schon. Wenn überhaupt, finden wir sie nur hier. Aber wo ist das Signal? Endlich bekommen wir eins und das wird ziemlich schnell stärker. Sollten wir Glück haben? Die beiden vor uns nehmen uns die Euphorie, da man auch unmittelbar vor der Katze sein kann, ohne sie zu sehen. Sie sind in der Landschaft halt perfekt getarnt.

Wir haben aber Glück. Sie liegt direkt neben dem Weg unter einem Baum. Alle im.Jeep sind richtig glücklich. Da sie eine Cheetah ist, die von Menschen gefüttert wurde, kann sie auch ihre Nähe ertragen, obwohl sie diese nicht sucht. Bedeutet: Wir dürfen aussteigen und bis auf ca. 20 m an sie heran. Sie ist völlig unbeeindruckt und wir strahlen, trotz des etwas mulmigen Gefühls, wie Honigkuchenpferde. Es idt eine Cheetah, die mittlerweile völlig unabhängig von Menschen ist und allein überlebt. Das ist Wahnsinn und es gibt unzählige Fotos und trotzdem bleibt noch genügend Zeit die ausgiebig zu beobachten.
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Nach dem Abschied von ihr empfängt unser Guide ein Leopardensignal, dem wir folgen. Er ist nicht einfach zu finden u d fast hätten wir ihn, der unmittelbar vor uns im Busch lag, nicht gesehen. Perfekte Tarnung. Es war ein großes Männchen, der seinen Vormittagsschlaf gehalten hat. Nach diesen vielen Eindrücken meldet sich langsam der Hunger auf Frühstück. Gegen 9.30 sind wir zurück im Camp und eine Stunde später schon unterwegs zu unserem nächsten Ziel, dem Damaraland.

Wir fahren auf anfangs bekannten Wegen nach Otjiwarongo, wo wir unsere Vorräte auffüllen und einen Stecker kaufen, mit dem wir unsere Gerätschaften anschließen können. Ich habe den falschen eingepackt. Der vor vier Jahren in Windhoek erworbene liegt gut behütet daheim…
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Von hier geht es über Outjo ins Damaraland im Nordwesten des Landes. Über etwas mehr als 100 km folgen wir einer Sandpiste durch absolut unwirtliches, wüstenähnliches Gebiet. Was machen wir hier eigentlich? Das Camp Kipwe jedoch liegt wunderbar inmitten von rotem Sand und Sandsteinbergen. Wir wohnen in einem runden, igluähnlichem Haus, mit Außenbad.
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Für den Sundowner laufen wir auf den Felsen, an dem das Camp klebt und blicken über das weite Land. Wir sind versöhnt mit der langen Fahrt und trinken unseren ersten Rock Shandy. Nach einem wunderbaren Abendessen im offenen diningroom fallen uns die Augen fast zu. Wir leben hier doch einen anderen Rhythmus.

3 Kommentare zu „Cheetah-Glück“

  1. Hallo Ihr beiden,
    wieder mal wahnsinn´s geile Bilder. Das muss man wohl selbst mal erlebt haben um es zu verstehen. Wir begnügen und aber vorerst wieder mit dem Allgäu und am Ende mit
    einer Tour auf die Zugspitze und zurück mit Sandra und Tobial.
    Ich freu mich schon auf weitere Bilder.

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