Wiederholungstäter

Von der Leiteralm über Hochganghaus (1.839 m) und Hochgangschartl (2.455 m) zu den Spronser Seen

Es war letztes Jahr im Herbsturlaub unsere Traumtour und so liegt der Gedanke nahe, noch einmal in die relative Abgeschiedenheit hinauf zu wandern und die Wasserperlen inmitten der Gipfel zu genießen. Gesagt, getan!

Wir kommen allerdings nicht so richtig in die Pötte, so dass der Senior des Hauses arge Bedenken hat, ob wir das überhaupt schaffen und wenn ja, möglichst noch vor der Schließzeit der Bergbahnen wieder zurück sind. Wir versuchen ihn zu beruhigen, da wir wissen, was auf uns zukommt. Er ist nicht ganz überzeugt, da er von einem Start um 10.00 Uhr ausgeht (stimmt) und von reiner Gehzeit 6,5 – 7 h (stimmt für uns nicht ganz). Wir laufen zum Sessellift, der uns in 10 Minuten nach Vellau bringt. Dafür haben wir vorgestern eine starke Stunde gebraucht. Dort steigen wir in den Korblift um – 2 Personen stehen in einem Korb aus Drahtgeflecht – sehr witzig, wenn man mit dem Durchblick nach unten zurecht kommt. Punkt 10.00 Uhr starten wir und wollen zum Kaffee im Gasthaus Gasteiner hier an der Bergstation einkehren. Mal sehen, wann wir hier sind.

Gleich zu Beginn kommt der hässlichste Teil des Weges – ohne die Möglichkeit sich etwas warm zu laufen geht es richtig böse bergan. Wenn man diese 20 Minuten geschafft hat, ist für mich immer das schlimmste vorbei. Dass man den Weg kennt, macht es weder besser noch schlechter. Danach geht es im Auf und Ab zum Hochganghaus, welches wunderbar in der Vormittagssonne liegt und eigentlich zu einer Pause einlädt. Aber nach 1 h Gehzeit ist noch keine Belohnung fällig. Also ziehen wir unsere Bahnen, äh besser Serpentinen zur Hochgangscharte nach oben. Bald sind die Bäume hinter uns und wir überblicken wieder das Vinschgau und das Etschtal – Treppensteigen mit Aussicht. Nach einer weiteren Stunde sind wir oben in der Scharte angekommen. Es ist richtig, richtig kalt hier oben. Dennoch gibt es eine Brotzeit – mit Blick auf:Alpenbiwag_Spronserseen.jpg

…ein Wohnwagen auf 2.500 m Höhe. Was ist das? Ein Biwak, ein Scherz??? Wenig später wissen wir es. Hier oben, auf den sowieso schon nahezu perfekten Wegen werden Bauarbeiten ausgeführt. Sollen die voranschreiten, ist es sinnvoll, oben zu übernachten. Anders geht der halbe Tag für den Aufstieg und der halbe Tag für den Abstieg verloren 🙂

Entlang des Lang- und Grünsees wandern wir fast eben dahin. Danach geht es schon wieder abwärts in Richtung Oberkaser. Auch hier finden wir wieder einen perfekten Weg vor – etwas anstrengend für die Knie zwar aber gut zu gehen. Wieder Treppensteigen mit Aussicht, diesmal nur in die andere Richtung.

Am Oberkaser finden wir einen schönen Tisch in der Sonne, mit Blick auf umliegende Gipfel sowie auf die Kaser und die Pfitscher Lacke, an deren Ufern Kuh-, Schaf- und Ziegenherden die letzten Herbsttage hier oben genießen.

Wir genießen Hirtennudeln (eine Portion ist mehr als ausreichend für zwei) und Kaiserschmarren. Hätten wir das vorher gewusst, wären wir etwas zurückhaltender gewesen. So aber starten wir mit vollen Bäuchen zum zweiten Teil der Runde. Ich töne noch, dass in einer Stunde, wenn wir die Taufenscharte erklommen haben, das Völlegefühl wie weggeblasen sein wird. Oberkaser_Spronserseen.jpg

Bereits nach 40 Minuten sind wir auf der Scharte, haben vorher noch einen herrlichen Ausblick, mit den Dolomiten im Hintergrund genossen. Das hatten wir in den letzten Jahren in der Klarheit nur sehr selten. Heuer gehört es zum Tagesprogramm….

Als wir an der Scharte auf 2.318 m angekommen sind, sind wir immer noch richtig voll gefuttert. In der nächsten Stunde, auf dem Abstieg zur Leiteralm, wird es nicht wirklich besser. Wir steigen binnen kurzer Zeit 800 hm in der Scharte und später im Wald abwärts. Das mögen heute die Knie nicht mehr so sehr. Aber es hilft nichts. Kurz vor der Leiteralm biegen wir wieder in den ersten Teil des Aufstiegsweges ein und merken jetzt noch einmal deutlich, wie steil der ist. Im Korblift schweben wir entspannt nach Vellau zurück. An Kaffee oder gar Apfelstrudel (war so meine Vorstellung) ist nicht zu denken. Also geht es gleich ganz hinab ins Tal.

Bergziegen_Spronserseen.jpg

Auch in der Wiederholung eine herrliche, nicht ganz unanstrengende Tour, die wir jederzeit wieder machen (werden). Im Herbst besonders schön, da weit entfernt von überlaufen…

ca. 1.100 hm/ 5 h/ 12 km

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