Es brodelt in der Wetterküche

…letztendlich der Mittelberger Panoramaweg

Strahlender Sonnenschein und müde Beine…hm, da ist guter Rat teuer. Den gibt es zum Glück in Form eines Wanderführers, der auch Streckenwanderungen mit ganz wenig Höhenmetern im Angebot hat.

Die Wahl fällt auf die Bergbauernhöfe von Gerstruben, die von Oberstdorf aus leicht zu erwandern sind. Ganz alte Bazernhäuser vor wunderbarer Bergkulisse, das verspricht gut zu werden. Die Anfahrt unter der Woche ist problemlos und es besteht freie Parkplatzwahl rings um die Talstation der Nebelhornbahn.

Heute aufgrund fehlender Höhe mit Trekkingschuhen unterwegs, bin ich sehr leichtfüßig. Die Tour startet vertraut; hier sind wir vor inzwischen 5 Jahren auf dem E5 zur Alpenüberquerung gestartet. Immer entlang der Trettach geht es fast eben dahin. Es könnte sehr schön sein, würde es nicht ganz plötzlich ziemlich schwarz um mich herum werden. Es bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken – schnell Schirm und Regenjacke aus dem Rucksack und mich und den Rucksack wetterdicht gemacht. Es fängt unvermittelt an zu schütten, was nur geht. Na gut, dass ist nur ein Schauer. Nach 30 Minuten ist es kein Schauer mehr und es ist gleich, ob ich vom Stehen oder vom Gehen nass werde. Also gehe ich zurück nach Oberstdorf. Meine Schuhe sind völlig durchnässt, so dass ich auf die Höhe des Wassers auf dem Weg keine Rücksicht nehmen muss 😉

Auf dem Weg zum Parkplatz kommt das Wasser die Straßen heruntergeschossen. Einen so schnellen und extremen Wetterwechsel habe ich bislang nicht erlebt – sehr lehrreich. Ich trete nass und in mir drin etwas grummelig den Rückzug an.

Nach einigen Regenstunden traut sich die Sonne wieder hervor und ich mich auch. Etwas Bewegung ist noch nötig, so dass ich von der Haustür starte und mit etwas Wasser ausgerüstet mal den Mittelberger Panoramaweg laufe. Eines der Highlights gibt es relativ am Anfang, die Allgäu-Wanderbank auf einer Anhöhe mit wunderbarer Aussicht auf Säuling, Zugspitze und alles, was vorne dran liegt.

Jetzt zieht sich der Weg über einen Bergrücken gen Süden und man kann ihn in drei verschiedenen Längen laufen. Ich nehme den langen Weg und habe unterwegs schöne Ausblicke auf den Rottachsee im Westen.

Blick auf den Rottachsee

Kurz vor dem Mini-Gipfel Horn, geht es über eine Wiese hinab auf den Weg zurück.

Ich habe Weisbierhock gelesen:-)

Es ist jetzt niemand mehr unterwegs und plötzlich sehe ich vor mir auf dem Weg… ja was eigentlich? Ich traue meinen Augen kaum – ein junger, noch völlig unerfahrener Fuchs. Ich kann mich etwas anschleichen und ihn beobachten. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob alles gut ist. Habe als Kind immer wieder wilde Tollwut-Stories gehört. Daher versuche ich ihn mit leichten Geräuschen zu vertreiben, was auch gelingt. Trotzdem ein seltener und schöner Anblick.

Danach geht es schnell und entspannt wieder zurück – ich hatte etwas Bewegung und auch etwas Erlebnis. Schöner, ausgedehnter Spaziergang, der unterwegs doch einiges an Abwechslung bietet.

Ein Gedanke zu „Es brodelt in der Wetterküche“

  1. Immer wieder schön, hier aus London mit dir in die Alpenwelt einzutauchen 🙂 Man mag es kaum glauben, ein Erlebnis aus dieser Story kann ich hier in London jeden Abend vor der Haustür haben- Auge in Auge mit einem Fuchs (der aber vor Muelltonne weniger possierlich wirkt als in deiner Alpenkulisse 🙂

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