Von Oberstdorf auf das Rubihorn (1.952 m)
Wenn etwas nicht geglückt ist, muss man es gleich noch einmal versuchen, das ist zumindest meine Sicht auf die Dinge. So machen wir das auch gleich mit der abgebrochenen Tour auf das Rubihorn. Das Wetter ist einigermaßen stabil prognostiziert und so machen wir uns, trotz unzähliger Alternativen, mal wieder auf nach Oberstdorf.
Die Frage, ob wir über den Faltenbachtobel bis zur Seealpe aufsteigen beantworten wir abschlägig und gönnen uns eine Station mit der Nebelhornbahn. Von Gönnen darf man bei den Preisen auch sprechen, aber wir haben ja die Wahl. Wenig später schweben wir nach oben und starten auf den mir schon bekannten Wegen.

Blick in westliche Richtung und nach Oberstdorf
Der Unterschied zwischen Werktag und Wochenende ist spürbar, dennoch ist es nicht zu viel. Wir können unbeschwert auf den unzähligen Serpentinen auf dem Weg zum Niederleger – einem Sattel zwischen Gaisalphorn und Rubihorn – unsere Bahnen ziehen. An den Wegweisern am Niederleger lerne ich, dass das Rubihorn nicht der Berg ist, von dem ich dachte, dass er es ist. Zum Rubihorn geht es links, besser gesagt, es ist der nördliche und nicht der südliche Gipfel.

Blick zum Gaisalphorn
Gut…in der Karte hätte man es auch sehen können 😉 Der andere Gipfel wird uns von einer Gruppe aus der Heimat meines Lieblingsmannes auf Nachfrage für das Nebelhorn verkauft. Auf meinen Einwand, dass ich das Nebelhorn mit der deutlich erkennbaren Seilbahnstation eher dahinter ansiedeln würde, wird daraus Nebelhorn 1 und Nebelhorn 2 gemacht… Mit einem gemeinsamen Blick in die Karte lässt sich schnell herausfinden, dass der fragliche Gipfel das Gaisalphorn (1.953 m) ist. Alle etwas gelernt, noch etwas über die gleichen regionalen Wurzeln gefreut geht es jetzt in ständigem, meist seilversichertem Auf und Ab hinüber zum Rubihorn. Der Verkehr hier oben nimmt deutlich zu und beim Gipfelkreuz ist schon etwas Gedränge. Ich vermute, die Flugameisen sind hier, dass jeder zumindest ein paar Minuten auf dem Gipfel hat, aber nicht zu lange bleibt 😉 Dann können die anderen auch mal…
Von hier oben sehen wir den Wegverlauf hinunter zum Gaisalpsee recht gut und machen uns auch bald auf.

Gaisalpsee
Nach einem kurzen Stück auf dem Anstiegsweg zweigen wir links ab und steigen recht steil auf viel losem Gestein ab. Uns kommen viele Wanderer entgegen, weshalb wir nur langsam vorankommen. Doch bald glitzert der Gaisalpsee und aus der Nähe wirkt es wie ein Baggersee in Stadtnähe. Die Wiesen ringsum sind gut belegt und einige trauen sich auch ins Wasser. Von unten kommen immer mehr nach. Es ist aber auch idyllisch hier und so gesellen wir uns zu denen, die schon hier liegen und genießen die Sonne.
Der weitere Abstieg bis zur Gaisalpe ist durch die vielen Leute, die auf dem steilen und teilweise engen Weg auf- und absteigen recht anstrengend und langwierig. Wenn man sich nicht so sehr auf den Weg konzentrieren muss, hat man Augen für die Umgebung. So kommt es, dass der Lieblingsmann einen ehemaligen Kollegen ausmacht, der mit seiner Frau unsere Tour in die umgekehrte Richtung läuft. Großes Hallo und ein kurzer Ratsch, dann geht es weiter.
Wir entschließen uns, aufgrund der Gipfelbrotzeit nicht in der Gaisalpe einzukehren, obwohl verführerische Dinge locken. Über den Wallraffweg laufen wir, fast eben und mit schönen Blicken in Richtung Oberstdorf. Ziemlich am Ende gibt es noch einen Kuchen im Cafe Breitenberg. Danach ist es schnell geschafft. Wir laufen zum Ende des Faltenbachtobelsund von dort an den Skisprungschanzen vorbei zum Parkplatz.
Das Wetter hat gut mitgespielt. Die Tour ist schön zu laufen – nächstes Mal unter der Woche oder im Herbst 😉
13 km / 680 hm hoch, 1.140 hm abwärts / netto 3,5 h
Auch im Herbst ist hier viel Betrieb. Am Gaisalpsee kommt schon fast Freibadstimmung auf.
Auf der Strecke herrscht ein permanenter Geegen- oder Überholverkehr.
Das haben wir gestern (15.09.2019) live getestet… 😉
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Ja, man ist halt nirgendwo mehr allein 😉
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