Um der Kondition willen

Von Tannheim auf das Neunerköpfle

Gestern Abend noch ohne Jacke einen wunderbaren Abend auf der Hotelterrasse verbracht – grandioser Ausblick inklusive. Der Morgen empfängt uns in gediegenem grau. Erst einmal frühstücken, dann sieht es bestimmt besser aus.

Besser? Nur anders grau, aber nach mehr als vier Wochen Zwangspause juckt es mir gehörig in den Beinen. Irgendwann muss es doch mal wieder aufwärts gehen. Die Prognose für die nächsten Stunden ändert sich im Abstand weniger Minuten durchaus erheblich. Es regnet nicht, also geht es los. Auf einem Forstweg laufen wir, gemütlich ansteigend, aus Tannheim hinaus. Am ersten Wegweiser stehen bis zum Neunerköpfle (1.862 m) 2,5 Stunden Gehzeit angeschrieben. Das entlockt mir ein müdes Lächeln. Für das bisschen Berg, kann man doch nicht so lange brauchen. Wie war das mit dem Hochmut? Der Fall kam zwar nicht, aber in Anbetracht meiner Kondition eine tiefe Dankbarkeit, dass wir ausschließlich auf dem gemächlich ansteigenden Forstweg bleiben können. Die Aussicht ist dem Wetter angepasst auch eher verhalten. Der größte Vorteil ist: Wir sind fast allein unterwegs.

Wir ziehen gemütlich Kurve um Kurve nach oben und lassen dabei die Usseralpe links liegen. Vielleicht wäre eine Einkehr gar nicht so schlecht gewesen, um den jetzt aufkommenden Regen auszuweichen. Aber vielleicht sind wir ja auch nur in den tief hängenden Wolken unterwegs. Egal – nass ist beides und die Regenjacken kommen doch zum Einsatz. Die verhaltene Sicht wird fast mit jedem Schritt schlechter, so dass wir an der Bergstation der Seilbahn entscheiden, uns die letzten Meter zum Gipfel zu schenken. Wir könnten jetzt gerade überall auf der Welt im Nebel sein. Mir reicht es auch. 700 hm und stark 2 Stunden sind definitiv genug. Dank der Gästekarte können wir kostenlos mit der Seilbahn ins Tal schaukeln. Mit jedem Meter abwärts wird die Sicht besser, also waren es doch nur Wolken.

Blick aus der Gondel zum Vilsalpsee

Im Tal ist es trocken und mit einem Abstecher zur Schönegger Käsealm laufen wir zu unserem Hotel zurück. Nachmittags kommt die Sonne raus. So schön kann es hier sein:

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