G hoch 3 – Geburtstagsgipfel Grünten

Vom Wanderparkplatz „Großer Wald“ auf den Grünten (1.738 m)

Eine Woche Urlaub in Zeiten von Corona ist eine neue Erfahrung – nicht wegfahren, kein Restaurantbesuch, und die Geschäfte sind auch weitestgehend zu. Wenn dann noch das Wetter Kapriolen schlägt, ist es mit mir nicht so leicht auszuhalten. Und es hat Kapriolen geschlagen, zumindest im Soll-Ist-Vergleich (bin halt Controller ;-)). Auch mein Geburtstag startet sehr bescheiden, nämlich in der Farbe Grau. Einen Cappuccino und einige Bleche Cookies später versuche ich es doch und starte im Regen in Richtung Wertach.

Ob es besser wird? Die Rechnung geht auf. Am „Großen Wald“ ist es bereits trocken. Es ist kein Auto da. Ich halte mich heute ja nicht ganz so an die Regeln, was mir ein bisschen Unbehagen bereitet. Ich schenke mir das jedoch heute zu meinem Geburtstag und starte tatsächlich im Sonne-Wolken-Mix. Wahnsinn!

Der Parkplatz ist uns in nicht so guter Erinnerung, da hier ein echtes Ärgernis seinen Lauf genommen hat. Jemand Unbekanntes ist vor einiger Zeit hier mit 200 EUR mehr in der Tasche nach Hause gegangen – die Urlaubskasse nicht näher beschriebener Personen war um diesen Betrag geschrumpft …

Ich habe alles an mir und laufe auf einem geteerten Sträßchen in Richtung Waldspielplatz. Kein Mensch ist unterwegs und die Luft ist sauber gewaschen. Ich habe nicht vor, die geschätzten fünf Stunden zu brauchen, da ich doch mit dem Lieblingsmann, der arbeiten muss, etwas feiern will. Es ist ja bereits Mittag. Man könnte hier fast joggen, macht jedoch mit Bergschuhen nicht soviel Spaß.

Nach fast 4 km, an der vorderen Köllealpe endet die Straße und gleich habe ich auch meinen ersten – recht unspektakulären – Gipfel. Da es auf dem Grünten kein Gipfelkreuz gibt, muss das aufs Foto. Jetzt wird es richtig schön: der Weg steigt über Wiesen angenehm an und bald verschwinde ich im Wald. Es geht ganz schnell und ich komme an der Grüntenhütte auf 1.477 m an. Bis hierher war es ein Spaziergang, jetzt kommt die Arbeit. Den Gipfel sehe ich zum Greifen nah vor mir, aber dazwischen liegen fast 300 hm steiler Aufstieg über einen steinigen Pfad. Erst auf der Skipiste und dann in kleinen Serpentinen geht es steil aufwärts. Das Schauspiel der Wolken und die sich dadurch ständig verändernden Ausblicke erleichtern es mir.

Nach Süden auf die schneebedeckten Gipfel geschaut
Blick zum Rottachsee

Ein paar Meter Kraxelei an einem kleinen Übergang und schon stehe ich vor dem markanten Jägerdenkmal und sehe hinüber zu dem von weither sichtbaren Sendemast des Bayrischen Rundfunks.

Jetzt habe ich mir meine Breze verdient. Leider ist es nicht so gemütlich, dass eine lange Pause erstrebenswert erschiene, so dass ich doch flugs wieder hinabsteige. Ein kleines Hochgefühl stellt sich dennoch ein – ich war an meinem Geburtstag auf dem Berg – eine schöne Art, das nächste Jahr zu beginnen.

Heute gibt es keine Rundtour und es geht abwärts recht schnell. Einkehren kann man eh nicht, so dass ich nach etwas mehr als 3 Stunden Nettogehzeit wieder am Auto bin. Wenige Meter vor unserem Zuhause treffe ich den Lieblingsmann, der ein großes Kuckenpaket trägt. Alles in bester Ordnung 🙂

Sanfte Tour auf den Grünten: 14 km/ 769 hm und (für mich) 3 h 15 min Gehzeit

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