An diesem Gletscher hält kein Bus

5. Etappe des Iseltrails – von der Clarahütte nach Lienz

Nein, wir machen es dem Wanderer von gestern nicht nach, auch nicht den umgekehrten Weg 😉 . Da jedoch der Bus nicht zu uns kommt, müssen wir zum Bus.

Es war eine überaus weise Entscheidung, dass wir das Umbalkees gestern bereits in Angriff genommen haben. Die zeitliche Komponente war uns bewusst. Nachdem wir jedoch die wolkenverhangene Morgenstimmung an der Clarahütte in Augenschein nehmen, wissen wir, dass die erträumte Morgenstimmung am Gletscher nichts mit der Realität zu tun gehabt hätte.

Es hat geregnet, wovon wir aufgrund der tosenden Isel vor der Hütte nichts gemerkt haben und jetzt hängen die Wolken recht tief über den umliegenden Gipfeln. Wir starten entspannt in den Tag und frühstücken für Hüttenverhältnisse recht ausführlich. Dennoch sind wir mehr als 30 Minuten früher als sonst unterwegs und das heißt heute: abwärts.

Der Weg erscheint uns heute ein völlig anderer als gestern. Ich mag die Stimmung in den Bergen, wenn die Wolken tief hängen und alles etwas dämpfen. Die Wiesen sehen aus wie frisch gewaschen und wir springen fast den Berg hinab. Es ist kein Wetter für schöne Fotos, aber ein wunderbares Wetter für die innere Ruhe und das Genießen der Berge – Stille, Wohlgeruch, Einsamkeit. Wir sehen bis zum unteren Ende der Umbalfälle nur ganz wenige Menschen.

Natürlich sind wir zu früh an der Bushaltestelle in Ströden. Warten oder weiterlaufen? Letzteres sind wir gerade gewöhnt, also machen wir das und laufen bis nach Hinterbichl zurück. Es ist doch etwas weiter, als in unserer Erinnerung 😉

Wir brauchen an der Haltestelle unsere restlichen Vorräte auf und sitzen pünktlich um 11.50 Uhr im Bus. Wir fahren bis Lienz fast eine Stunde den gesamten restlichen Trail zurück – immer neben der Isel und immer mit einer anderen Perspektive. Ein schöner Abschluss dieser Tage. Mit einer Kugel Eis beenden wir die Tour und freuen uns auf die noch vor uns liegenden Urlaubstage in diesem für uns alle so seltsamen Jahr.

Es war nicht unsere absolute Lieblingstour, dafür war es zu flach und zu heiß. Mit den uns dieses Jahr gegebenen Rahmenbedingungen war es jedoch das Beste, was wir daraus gemacht haben. Die Schmankerl mit Umbalkees und Clarahütte kamen ganz zum Schluss, waren dafür umso schöner. Wir haben mit Osttirol und den vielen 3.000ern hier auf jeden Fall ein neues Wandergebiet entdeckt und wir werden wiederkommen, sei es für eine Hüttentour in der Venedigergruppe oder auf dem Lasörling Höhenweg oder auch einfach für eine Reihe von Tagestouren ausgehend vom Virgental.

Und jetzt geht es um die Ecke nach Südtirol, um uns das Ganze mal von der anderen Seite anzusehen.

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