Oben ein Spaziergang (1.957 m) und dann ein Test für die Knie – hinab nach Riezlern (1.086 m)
Meine Eltern wollten schon immer mal ins Kleinwalsertal, wahrscheinlich auch deshalb, weil es nur von Deutschland aus zu erreichen ist. Diese Ecken sind auch für mich etwas besonderes.
Der Wunsch ist mir natürlich Befehl und so starten wir an einem herrlichen Sommertag zu einem Ausflug nach Riezlern im Kleinwalsertal. Natürlich sind wir in diesem verrückten Jahr mit sehr vielen anderen hier unterwegs, aber man kann sich wirklich gut aus dem Weg gehen.
Das fängt schon vor der Seilbahn an. Ordnder koordinieren das Geschehen. Mit großem Abstand geht es zu den Gondeln, in die jeweils nur zusammen gehörende Menschen hineindürfen. Und so schweben wir in wenigen Minuten hinauf zur Bergstation der Kanzelwandbahn. Ich kenne es nur vom Skifahren, aber auch im jetzt im Sommer mit vielen Blumenwiesen und Kühen hier oben, gefällt es mir gut.
Die Sicht ist nicht so gut wie gestern auf der Zugspitze, aber auch nicht richtig schlecht. Es ist halt heiß und diesig. Erst spazieren wir zu einem kleinen ‚Ausguck‘ gleich neben der Seilbahn und dann hinab und hinauf in Richtung Fellhorn.
Langsam stellt sich die Frage, ob wir noch mehr aufwärs gehen (Fellhorn) und später hinunter fahren oder eher weniger aufwärts gehen und dann ins Tal laufen. Meine Meinung ist heute nicht wichtig, da es für die beiden ein guter Tag werden soll. Also wird abwärts gehen entschieden. Vor abwärts kommt immer noch einmal etwas aufwärts und erst kurz vor der Bergstation biegen wir links in die Talabfahrt ein.
Der Skipiste folgen wir hinab zur Lift-Station der Zwerenalpe. Von oben kommend sieht es aus, als ob die Kühe auf dem Dach des Gebäudes grasen.
Bei genauerem Hinschauen, stehen sie doch suf der Wiese und verschonen das Dach von einem Härtetest.
Etwas weiter abwärts liegt die Zwerenalpe, die von einer jungen Familie geführt wird. Es ist wirklich sehr urig hier, mit Ziegen, Hühnern und Kühen. Wir stärken uns mit gemeinsamer Vesperplatte und frischer Buttermilch. Hier lässt es sich gut aushalten, da jedoch noch ein gehöriges Stück Arbeit vor uns liegt, verweilen wir nicht so lang.

Ich gestehe, dass ich die Steilheig des Abstiegs etwas unterschätzt habe, aber meine Eltern halten ganz tapfer durch. Sonnenbeschienen geht es gleichmäßig steil hinab. Alle sind froh, als wir die ersten Häuser von Riezlern entdecken und dann am Ende wirklich auslaufen können. Fast 900 hm sind Arbeit für die Knie und daher geht es für uns alle zur Belohnung zu meiner Lieblingseisdiele nach Sonthofen.
Ein schöner Tag, der – ich weiß es – zu ordentlich Muskelkater geführt hat.