Septembersommer

Von Berwang (1.320 m) auf den Thaneller (2.341 m)

Tipp von Einheimischen: In den Lechtaler Alpen findet man vergleichsweise wenig Leute und mehr Ruhe beim Wandern. Gut, dann sind es halt die Lechtaler Alpen, solange das Allgäu noch so überlaufen ist. Es geht für uns vergleichsweise früh los, da wir den Grenztunnel Füssen passieren müssen und noch in die Zufahrtsregion zum Fernpass kommen. Es ist Samstag und es soll recht warm werden, da bleibt nichts sondern übrig.

Wir kommen gut nach Berwang und parken an der Talstation des Thanellerkarlifts, der zudem gerade eine riesige Baustelle ist. Es sieht nach einer neuen Gondelbahn aus. Der Lieblingsmann fürchtet um das gewaschene Auto – es wird gearbeitet heute und es ist staubtrocken. Der Anfang der Tour kommt mir gelegen,  man darf sich warmlaufen und wir nutzen die Zeit, um einige Kleidungsschichten abzulegen. Es ist jetzt schon ziemlich warm und da wir südseitig unterwegs sind, dürfte das auch erst der Anfang sein.

Bald führt der Wanderweg in den Wald, so dass wir in einem Wechselspiel aus Sonne und Schatten immer weiter aufsteigen. Ein Blick zurück zeigt von oben doch einen ziemlich vollen Parkplatz – es ist halt doch Ansichtssache, was man mit ‚wenig Wanderern‘ meint. Vielleicht haben den Tipp inzwischen auch zuviele bekommen. Auf dem schmalen, sehr schönem Steig sind viele Menschen mit uns unterwegs. Sei es drum…Da oben liegt das Ziel

An einem schönen Aussichstspunkt machen wir erst einmal Frühstück, da wir uns das aus Zeitgründen heute Morgen gespart haben und lassen einige Gruppen an uns vorbeiziehen. Weiter geht es, nunmehr durch Latschen und immer der Sonne ausgesetzt. Für mich riecht es hier nach Kindheitserinnerungen, da die sonnenbeschienen Kiefernwälder der Mecklenburger Seenplatte den gleichen Geruch hatten. Ich genieße es nicht ganz so sehr wie in Kindertagen, da der Anstieg doch ziemlich fordernd ist. Über der Baumgrenze wird es kühler, doch zugleich realisiere ich, dass der Anblick von unten definitiv nicht der Gipfel war. Der liegt weiter nördlich und weiter oben.
Über schöne Steige und etwas Schotter gewinnen wir weiter an Höhe, wollen kurzerhand beide mal aufgeben, entscheiden uns dann doch dagegen und nehmen die nächste Stufe in Richtung Gipfel. Nach ungefähr zwei Stunden und damit noch vor 12.00 Uhr sind wir schon oben, meiden jedoch den eigentlichen Gipfel wegen Überfüllung. Dass zwei Anstiege so viele Menschen hier hoch ‚befördern‘ – unglaublich und das alles ohne Hütte!  Ich kann es jedoch keinem verdenken – kurze, knackige Tour und ein perfekter Rundumblick, für den man normalerweise länger oder höher geht.Gipfelkreuz des Thaneller

Auf einem warmen Stein vertilgen wir die Reste unserer Brotzeit und machen uns dann schon auf den Abstieg. Auf dem Anstiegsweg erwartet uns bergab wenig Neues, außer dass der Blick die gesamte Zeit ins Land schweifen kann und nicht nur bergwärts schaut. In den Latschen ist es um einiges wärmer geworden und ich bin froh über den frühen Start. An der Talstation beschließen wir nach knapp vier Stunden Gehzeit diese Tour. Es war der Abschied vom Sommer, der so nass und zögerlich begonnen hat.Blick auf den Plansee und das Gipfelmeer

Eine schöne Tour für kurze Bergtage und herrlichem Ausblick. Und wegen der Ruhe: vielleicht war es einfach die falsche Ecke der Lechtaler Alpen. Aber auf jeden Fall eine schöne – wir kommen wieder.

10 km bei 3:51 h Gehzeit und 1.000 hm.

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