Der Geist war willig, aber das Fleisch…

Von Vöran zum Knottnkino und zur Leadneralm

Für heute war eine ganz andere Tour geplant und es war alles vorbereitet dafür. Als jedoch der Wecker klingelte und ich vorsichtig ein Auge öffnete, fand ich es noch ziemlich dunkel. Und damit startete der Tag einfach mal zwei Stunden später. Es stellte sich jedoch bald die Frage: Und nun?

Beim Frühstück lasse ich mir auf http://www.sentres.com mit meinen tausend Wünschen (kurze Anfahrt, nicht so lang, aber lang genug, Einkehr unterwegs…) ein paar Vorschläge ausspucken. Am Ende entscheiden wir uns für einen Klassiker der leichten Wanderungen hier im Raum Meran – das Knottnkino. Bislang von uns wegen Anspruchslosigkeit komplett ignoriert. Heute kommt es genau deshalb recht.

Wir fahren nach Vöran – uns seit knapp 20 Jahren in mäßig guter Erinnerung. Dort sind wir damals – immerhin mit einer Übersichtskarte ausgestattet – zu den Stoanernen Mandln aufgebrochen, nie da angekommen und dennoch erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit wieder am Auto nach Vörran zurückgekehrt. Heute soll es besser laufen, allerdings haben wir nicht einmal eine Übersichtskarte dabei. Einziger Vorteil – wir kennen uns ein bisschen besser aus.

Blick vom Knottnkino über das Etschtal zum Vigiljoch und zur Texelgruppe

Vom Parkplatz laufen wir erst durch Wald und dann ansteigend auf der Straße einige Minuten nach oben. Links sieht man schon den roten Felsblock, auf dem sich der herrliche Aussichtspunkt befindet. Um da hinzukommen, geht es im Wald noch einmal ein bisschen aufwärts und schon sind wir da. Trotz der noch recht geringen Höhe sehen wir viele schneebedeckte Gipfel. Es war dieses Jahr ein früher Wintereinbruch und unsere 3.000er Ambition haben wir gleich am Montag begraben.

Theoretisch könnten wir unseren Ausflug mit dem direkten Rückweg zum Parkplatz beenden. Wir dehnen es allerdings noch etwas aus und spazieren immer durch lichten Wald eine knappe Stunde zur Leadneralm. Mitten im Wald sage ich zum Lieblingsmann: „Jetzt geht es um die Kurve und dann kommt links ein kleiner Weiher mit einem Informationshäuschen.“ Manchmal ist es mir unerklärlich, an welchem Baumstamm mein Hirn diese Information abgelesen hat. Aber es stimmt. Vor zwei Jahren sind wir im Frühjahr aus der Gegenrichtung gekommen. Von hier sind es nur noch wenige Minuten zur Leadneralm mit ihren riesigen Sonnenterrassen.

Es gibt den zweiten Tag in Folge Südtiroler Omlett mit Speck bei mir – gerade mein absoluter Favorit. Das genießen wir mit einem herrlichen Ausblick bei strahlendem Sonnenschein. Nach der Pause bummeln wir über Weiden oder im Wald ein ganzes Stück abwärts Richtung Vöran. Die Kühe verbringen die letzten Tage hier oben und kommen daher jedem Wanderer freudvoll entgegen – er könnte ja noch etwas Gras in der Tasche haben.

Für den Lieblingsmann ist bei den ersten Häusern gedanklich die Tour vorbei. Noch aber müssen wir über den Schützenbründlsteig zum Ausgangspunkt zurück. Es geht in ständigem Auf und Ab über schöne Pfade im Wald entlang. Wenn man allerdings nicht damit gerechnet hat, ist der schönste Weg nichts….

Aber auch diese Klippe nehmen wir und nach einer gefühlten (Wander)Ewigkeit – für den Lieblingsmann – biegen wir auf den Parkplatz ein.

Schöne Runde, die sich auch perfekt zum Hüttenhopping eignet 😉

11 km und knapp 3 Stunden Gehzeit

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

%d Bloggern gefällt das: