Auch trübe Tage haben ihren Reiz

Exkursion zwischen Wertach, Unterjoch und Jungholz

Wir wollen diese Urlaubswoche dazu nutzen, einen guten Start in das neue Jahr hinzubekommen – Bewegung, Sauerstoff, Kondition und natürlich im Idealfall zusammen mit etwas Ausblick. Es ist nach wie vor eher Frühling als Winter, aber so ganz langsam entwickelt es sich in der Wetterküche in die richtige Richtung. Bis dahin nehmen wir es einfach wie es kommt. Das wegweisende Zitat dazu findet sich auf dem aktuellen DAV-Kalender: „Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt.“ – Dalai Lama

Eigentlich wollten wir früher los, da ab Mittag Regen angekündigt war. Der war schon morgens da, so dass ich meinem Winterschlaf etwas länger frönen konnte. Ab 11.00 Uhr war es trocken und wir starteten unseren Versuch. Bewaffnet mit einer Wanderkarte! starten wir am Parkplatz an der Zufahrt nach Jungholz. Wir wollen die Berge erkunden, die dem Wertacher Hörnle von Osten vorgelagert sind und haben auch bereits eine Runde im Kopf. Der Realitätscheck steht allerdings noch aus. Am Parkplatz weist ein Wegweiser zur Schnitzlertalalpe, die wir auch im Sinn hatten,  allerdings führt von der Bundesstraße, die wir gekreuzt haben, kein Weg dahin.  Gut, zurück zum Auto, erneuter Blick in die Karte und kurzerhand weiter in Richtung Unterjoch gefahren, um evtl. doch noch einen Parkpkatz mit Zugang zum Aufstiegsweg zu finden.

Wenige hundert Meter vom Parkplatz entfernt, entdecken wir den Weg, finden nur leider keine Möglichkeit zum Parken. Über die Pfeiffermühle und einen Abstecher hoch nach Jungholz drehen wir wieder um und stellen das Auto wenige Minuten später an den gleichen Platz. Jetzt starten wir aber wirklich. Hinter der Leitplanke überwinden wir das Stück entlang der Bundesstraße und zweigen gleich darauf auf einen Forstweg ab, der uns in den Wald bringt. Ab hier geht es aufwärts in Kehren durch den Wald, mal auf Schnee, mal auf Eis und mal auf freiem Untergrund. Da die Schnitzlertalalpe fast 3 Stunden Fußmarsch bedeutet und selbst für uns deutlich mehr als zwei Stunden entfernt ist und ich keine Lust auf eine 4-Stunden-Tour habe, lassen wir diese Option liegen. Stattdessen queren wir den Hang weiterhin ansteigend in südlicher Richtung.

Irgendwann wird man für Höhenmeter immer mit Ausblick belohnt, so auch heute. Normalerweise schauen wir von Jungholz oder der Reuterwanne hier rüber, da wir dort recht häufig unterwegs sind. Heute ist es umgekehrt:

Der weiße Fleck unter dem blauen Fleck am Himmel ist das Skigebiet von Jungholz. Warten auf Schnee kann man da nur sagen und ich drücke ganz fest die Daumen. Gleichzeitig bin ich dankbar, dass dies nicht die einzige Möglichkeit für Wintersport für uns ist – wir können zum Glück die gesamte Bandbreite, je nach Wetterlage, nutzen – Langlaufen, Schneeschuhtouren oder wie heute, einfach Wandern.

Nach jeder Kurve denke ich, dass müsste es mit bergan gehen gewesen sein und doch geht es immer weiter. Doch irgendwann sind wir für diesen Teil der Strecke „oben“ und steigen gleich wieder hinab zu dem Parkplatz der Sorg-Alpen. Ehe wir im Wald verschwinden gibt es Ausblick auf Sorgschrofen, Unterjoch und die Tannheimer Berge, wobei der Sorgschrofen keinen Platz auf dem Bild gefunden hat.

Wir steigen auf einem schönen Waldweg hinab und machen kurz bevor wir die Bundesstraße queren eine kurze Rast. Auf der gegenüberliegenden Seite laufen wir nun zur Unteren Sorg-Alpe. Im Sommer ist hier immer die Hölle los, da es für alle – egal ob mit Auto, Rad, Kinderwagen oder zu Fuß – super einfach zu erreichen ist und auch wirklich wunderschön liegt. Heute ist Stille, sowohl in der Alpe, als auch drum herum. Wir haben bisher auch noch gar keinen Menschen gesehen und schlendern so ganz allein unterhalb von Jungholz zurück. Den Weg kennen wir von unserer Lieblingsradtour, die leider noch nicht verbloggt ist. Heute mal zu Fuß durch den Wald, entlang der Wertach und am Campingplatz Jungholz vorbei, kommen wir bald wieder am Parkplatz raus.

Eine schöne Runde, die uns die Augen geöffnet hat, für einige Runden zu Fuß oder per Rad an/auf den Bergen und auf den Wegen in diesem Gebiet. Aber die nächsten Tage steht Langlaufen auf dem Plan…

8 Kilometer, 1 Sunde 50 Minuten und 350 Höhenmeter.

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