Von den Muthöfen (1.400 m) auf die Mutspitze (2.291 m)
Es wird ein unvergessliches Osterfest und das in mehrfacher Hinsicht. Doch das weiß man immer erst in der Rückschau. Wir verbringen Ostern – ganz untypisch für uns – in Meran, um einen runden Geburtstag zu feiern. Ein Wochenende ohne Küche und sonstige Verpflichtungen – einfach nur genießen…
Da springt bei frühsommerlichem Wetter sogar noch eine erste richtige Bergtour zum Start in die Wandersaison heraus. Die Familie macht entweder Meran unsicher oder flaniert auf einem der nahen Waalwege. Und wir, wir fahren nach Dorf Tirol und schweben mit der Hochmuthbahn in wenigen Minuten hinauf zu den Muthöfen.
Es ist T-Shirt-Wetter und die Südseiten der Berge sind zumindest bis auf 2.000 m bereits komplett abgetaut. Dass oben noch eher Winter als Frühling herrscht, sieht man an der dicken Schneekante auf dem Grat. Gemächlich starten wir auf bekannten Wegen und queren den Hang hinüber zum Berggasthaus Mutkopf. Noch liegt es ganz ruhig in der Sonne. Da wir bislang immer eine Rundwanderung über die auf der nördlichen Seite gelegenen Taufenscharte gemacht haben, sind wir nie hier eingekehrt. Heute bleibt aufgrund des Schnees nur der identische Hin- und Rückweg, so dass wir es schon mal genussvoll ins Auge fassen, hier einen Abstecher zu machen.
Auf einem perfekt angelegten Weg wandern wir, anfänglich noch durch Wald, bergan. Es geht leicht, auch wenn wir den Gipfel und den Weg dahin fast immer vor Augen haben…

Es läuft sich gut, dennoch bleibt uns auch ein Stück Aufstieg im Schnee nicht erspart. Es ist gut „gespurt“ und trotzdem recht anstrengend. Als sich der Weg wieder auf die Südseite schlängelt, ist auch der Schnee gleich weg. Dafür kommt kräftiger Wind auf, der mich ungünstig erwischt. Ich stehe gerade etwas wackelig an einer Kante und hantiere mit Stöcken und Handy. Kräftig bläst er mir Sand ins Gesicht und ich wackele ziemlich mit der Böe. Ab jetzt bin ich aufmerksamer, da wir immer ungeschützt und auf schmalem Weg laufen.
Die letzten Meter zum Gipfel sind schnell geschafft, den wenigen Platz teilen wir uns mit nur wenigen Wanderern.


Es weht ordentlich – deshalb wohl auch die herrlichklare Sicht – so dass wir nicht so lange verweilen. Der Abstieg ist etwas mühsam, da uns jetzt sehr viele Wanderer entgegenkommen und wir dadurch nicht so richtig in einen Laufrhythmus finden. Nach dem bekannten Schneefeld wird es dann deutlich besser. Der Wind kann uns im Wald nicht so viel anhaben und der Weg wird breiter, so dass alle Platz haben.
Erwartungsvoll springen wir die letzten Stufen zum Gasthaus hinab … doch es ist jeder Platz besetzt. Na klar, es ist beste Mittagszeit und der Weg zur Seilbahn kurz und fast eben. Ein Radler im Stehen genehmigen wir uns dennoch und dann geht es geschwind hinüber zur Seilbahn. In der Gewissheit, heute Abend ein herrliches Essen in Meran zur Geburtstagsfeier zu bekommen, können wir auf eine Marende leichten Herzens verzichten.
Hinab nach Dorf Tirol geht es ebenso leicht wie hoch. Die bekannte, nicht besonders schwierige Tour war ein absoluter Hochgenuss zum Einstieg und ein perfekter Karsamstag… kann gerne immer so sein.
8 Kilometer / 3 Stunden 45 Minuten / ca. 1.000 hm