Platz schaffen

Auf dem Kastelazweg in und um Tramin

Ich bin etwas nachlässig mit dem bloggen, daher sind wir immer noch Anfang Mai und damit in Südtirol. Heute steht Kulinarisches auf dem Plan. Wir wollen Wein verkosten (und bestimmt kaufen 😉), schön Essen gehen und es ganz entspannt angehen lassen. Das Wetter ist auch eher durchwachsen, also entgeht uns auf den Bergen auch nichts. Wir starten sehr lehrreich mit einem Besuch in der Sennerei Algund und stellen im Käsekurs unseren eigenen Frischkäse her. Durch die Produkte probieren wir uns natürlich auch durch – klare Empfehlung. Das macht Spaß und schmeckt. Danach geht es in Richtung Süden und nach einem Abstecher in die Kellerei Terlan fahren wir auf der Weinstraße nach Kaltern.

Dort gönnen wir uns ein kleines Mittag, um Platz zu lassen für ein Eis auf dem Marktplatz von Kaltern. Wir wissen, dass es super schmeckt und kommen daher auch nicht mit einer Kugel durch.

Ich brauche unbedingt Bewegung und der Rest zum Glück auch. Und so fahren wir – mit einem weiteren Weinstopp dazwischen – nach Tramin. Das ist unser eigentliches Ziel heute, da wir hier in einem sehr guten Lokal meinen Geburtstag nachfeiern wollen. Doch an Essen mag zunächst gerade gar keiner denken. Das Auto ist problemlos abgestellt und wir laufen ins Ortszentrum hinein. Nicht so weit von Meran entfernt, sieht es hier doch viel mediterraner aus – Steinhäuser mit wenig Holz und schmale Gassen. Wir laufen gleich wieder aus dem Ort hinaus, um auf den Kastelazweg hinaufzusteigen. Es tut gut, dass es etwas anstrengend ist. Es dauert auch nicht lange und wir schlendern mit Blick hinunter in die Weinberge und Obstplantagen oberhalb von Tramin in Richtung Kurtatsch. Es riecht herrlich süß nach Blüten hier im Wald – ein Spaziergang für alle Sinne.

Blick auf Tramin

Unterwegs entdecken wir noch eine Blindschleiche und beobachten, wie sie sie den Weg quert und in einer kleinen Wurzelhöhle verschwindet.

Bald rückt Kurtatsch ins Blickfeld und wir verlieren langsam und zum Schluss doch recht steil an Höhe. Im Ort angekommen, lesen wir, dass unser Rückweg aufgrund von Bauarbeiten nur am Wochenende passierbar ist – heute ist allerdings Donnerstag. Wir probieren es dennoch, da wir sonst den gesamten Abstieg wieder hoch gehen müssten. Vielleicht ist ja heute doch Sonntag und es gibt ein Durchkommen. Knapp zwei Kilometer geht es gut, bis kurz vor einem einzeln stehenden Haus das Sträßchen komplett mit einem Bauzaun abgesperrt ist. Da ist kein Durchkommen und rechts vorbei geht es auch nicht, da es dort richtig abschüssig in den Weinberg hinab geht.

Die Rettung naht von oben, dort läuft eine Frau mit Hund durch den Weinberg. Wir lassen unsere Lieblingsmänner mal vorangehen und Erkundungen einziehen. Sie ist von hier und ist über den oberen Weinberg und mit etwas Krabbelei auch durchgekommen. Gesagt, getan – das machen wir auch. Ich immer mit etwas mulmigem Gefühl, aber Lust auf den Weg zurück und Hauptstraße habe ich auch nicht.

Es läuft gut und wir kommen an allen Baumaschinen und Hindernissen gut vorbei, bis der Bauzaun von der anderen Seite vor uns steht. Dummerweise gibt es hier keinen ‚Weinberg oben‘ und wir müssen durch den Spalt zwischen Straße und Zaununterkante krabbeln. Jetzt kann auch ich einordnen, was die Frau meinte. Dem Hund hat es bestimmt Spaß gemacht…

Ich gehe bzw. krabble voran und bleibe nicht stecken. Jeder von uns Vieren hat eine andere Methode durch die schmale Lücke zu kommen. Keiner sieht uns (ist mir sehr wichtig 😉) und zum Glück hat der trockene rote Sand der Baustelle es noch nicht bis hierher geschafft. Jetzt schlendern wir wieder entspannt nach Tramin und stoßen dort auf die nächsten Baustellen und Umleitungen, die uns noch ein, zwei Kilometer mehr bescheren – die jedoch dann im Regen, so dass wir etwas durchnässt am Auto ankommen. Dort richten wir uns für ein Abendessen im Restaurant her – ein großer Spaß und unsere Abenteuer sieht uns nach wenigen Minuten keiner mehr an, so dass wir den Abend genussvoll und entspannt ausklingen lassen. Platz im Bauch ist ja wieder…

10 km in etwa 2 Stunden

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