Von Bad Hindelang (825 m) auf das Imberger Horn (1.655 m)
Schon morgens lässt die schwüle Luft auf Gewitter schließen, die uns irgendwann im Tagesverlauf erreichen. Die Wetter-App bestätigt das Ganze. Daher schnappen wir uns am verhältnismäßig frühen Morgen beim Bäcker zwei Brezn und machen uns auf den Weg. Wir wollen nicht soviel Zeit für die Anfahrt investieren und wählen daher Bad Hindelang aus und wollen von dort auf das Imberger Horn. Wir erwischen einen kostenlosen Parkplätze. Es kann in Hindelang ein teures Vergnügen werden, wenn man an der falschen Stelle parkt und übersieht, dass man zahlen muss.
Wir queren die Ostrach und wandern von der Talstation der Seilbahn auf einem Forstweg in Richtung Bergstation. So langsam dämmert es uns, dass wir diesen Weg schon einmal gelaufen sind und dass es ungefähr zur gleichen Zeit im Jahr war. Hier im Allgäu haben wir jedoch inzwischen gelernt, dass nicht jedes Mal ein neues Ziel her muss und auch Wiederholung reizvoll sein kann.

Langsam kommt die Bergstation der Seilbahn auf 1.320 m in Sicht. Wir biegen vorher gleich auf einen Lehrpfad ab. Das ist ein Paradies für Kinder – Luftorgeln, Wissenswertes, Spielplätze,… alles ist da und wird rege in Anspruch genommen. Dennoch ergattern wir eine schöne Aussichtsbank und schauen dem Treiben zu. Dabei lassen wir uns einen Teil der Frühstücks schmecken.
An hier geht erst die Wanderung in unserem Sinne los – ein schöner Pfad, der sich in Serpentinen nach oben schlängelt. Mal sind wir im Wald, mal kitzelt die Sonne auf der Nase. Es macht Spaß und es ist schön ruhig hier oben.
Auf einer Art Bergrücken haben wir das erste Mal richtig schönen Ausblick, auch wenn immer mehr dunkle Wolken von Süden heranziehen. Meine Lieblingsgipfel des Tannheimer Tals liegen aufgereiht vor uns und in unseren Köpfen planen wir schon die Touren des Sommers. Hoffentlich ist er lang genug 😉
Die letzten Meter auf den etwas zurückgesetzt liegenden Gipfel des Imberger Horns sind schnell gemacht. Unspektakulär und dennoch einfach schön und befriedigend jetzt hier oben zu sitzen – Blick und Breze zu genießen.


Inmitten von Enzian lassen wir die Seele baumeln. Da das Wetter leider nicht so gut aussieht, leider nicht so lange. Der Abstieg geht für uns heute wetterbedingt auf dem gleichen Weg zurück, obwohl es ab der Bergststion auch eine herrliche Alternative gibt.
Erst auf dem Rückweg merken wir, dass der Forstweg ordentlich steil nach oben geht. Es ist fast unangenehm hier bergab zu laufen. Aber der Gedanke an ein Eis am Ziel lässt uns auch das gut überstehen. Ausserdem kann man auf solchen Wegen einfach schön nebeneinander laufen und quatschen – da vergeht der Weg wie im Flug.

13,3 Kilometer / 3 Stunden 40 Minuten / 830 Höhenmeter