Von der Kemptner Hütte zur Memminger Hütte (2.242 m)
In jedem Matratzenlager gibt es einen “Säger“, so auch bei uns. Dennoch war die Nacht ganz in Ordnung, da sie ziemlich lang war. So konnten wir einigermaßen erholt um 5.45 Uhr aufstehen und unsere gepacken Rucksäcke schnappen. Das hat den Vorteil, dass in den Waschräumen und beim Frühstück ganz wenig los ist. Gegen 7.00 Uhr sind wir bei strahlend blauem Himmel aufgebrochen. Ein kurzer Anstieg und einige Fotos und schon sind wir in Österreich. Über einen felsigen Steig geht es für mehr als eine Stunde bergab. Es begleitet uns immer das Rauschen der Bergbäche, die sehr oft zu Wasserfällen werden. Endlich habe ich Internetempfang, so dass ich meinen Surf&Travel Pass kaufen kann, so dass ich meinen Eintrag von gestern versenden kann. Plötzlich rauscht neben uns ein gewaltiger Wasserfall, der mit viel Getöse über mehrere Stufen ins Tal stürzt. Unser erster Zwischenstopp ist Holzgau. Aufgrund der Hitze kürzen wir die 30 km Tour um 10 km und fahren ein Stück mit dem Postbus. Die meisten kürzen um 20 km und fahren mit dem Taxi. Das wollen wir dann doch nicht. Von Bach steigen wir in 2 Stunden gemächlich ca. 300 hm auf nach Madau und kehren Schlag 12.00 Uhr zum Mittagessen in das Gasthaus Hermine ein. Sehr idyllisch gelegen, stört die Ruhe nur eine größere badische Sippschaft, die alle lautstark an ihrem Leben teilhaben lassen. Dafür sind normalerweise die Schwaben zuständig.
Gestärkt nach gutem Essen und einem kurzen Gespräch mit unseren Tischnachbarn von der Kemptner Hütte geht es bei mehr als 30 Grad für eine Stunde leicht bergauf. Dort wartet unerwartet Unterstützung auf uns. Wir können einen Rucksack mit der Materialseilbahn der Memminger Hütte transportieren lassen. Die wichtigsten Sachen nehmen wir jedoch selbst mit. Man weiß ja nie, ob alles heil ankommt. Das Teil ist ziemlich beladen. Jetzt kommt nach 4 Stunden erst der eigentliche Aufstieg mit etwas mehr als 800 hm.

Wir laufen über schöne Blumenwiesen, für die wir nicht so wirklich einen Blick haben. Die Sonne brennt unbarmherzig und es gibt fast keinen Schattenplatz zum rasten. Alles hat irgendwann ein Ende, auch diese Quälerei. Als erstes hilft uns eine große Wolke. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich darüber freuen würde. Wenig später gibt es Abkühlung durch einen Wasserfall direkt neben dem Weg. Das dieser noch steiler wird, spielt jetzt keine Rolle mehr. Nun fallen uns auch die Wiesen und die vielen Gipfel rundherum wieder auf.
Es gibt phantastische Ausblicke auf die Lechtaler Alpen, den allgäuer Hirschvogel und das Mädelejoch, über das wir heute morgen gelaufen sind. Nicht lang und auf einem schönen Hochplateau liegt die Memminger Hütte. Noch ein paar hundert Meter und wir haben es geschafft. 1.380 Höhrnmeter hoch und etwas mehr als 900 Höhenmeter runter stecken in unseren Knochen.
In der Hütte gibt es wieder Lagerplätze für uns. Die sind deutlich schmaler als gestern und die Hütte ist mehr als voll. Dafür sind die Duschen warm. Man ist auch mit ganz wenig zufrieden. Abends haben wir einen Tisch, den wir uns mit Vater u.d Sohn von gestern und zwei allein wandernden Frauen teilen. Beide Frauen laufen noch weit über Bozen hinaus. Nach Spaghetti und Kaspressknödeln mit viel zu trinken, um den immerwährenden Durst nach der Hitze zu löschen,
sitzen wir jetzt auf einer Sonnenbank und warten, bis die Sonne hinter den Gipfeln versinkt.
Ein anstrengendet aber aussichtsreicher Tag geht zu Ende. Der Körper gewöhnt sich an die Belastung. Nur die Schultern sind vom Rucksack noch nicht so überzeugt.
Hallo Ihr Lieben,
es war gestern sicher schlimm für Euch, hoffentlich geht es Euch gut. Aber wir glauben es ist die schlimmste Hitze überstanden. Ein, zwei Bergwanderungen hintereinander, das geht sicher noch aber 10, das ist schon eine ganz schöne Leistung. Haltet durch und kommt gesund an oder meldet Euch wenn was ist.
Liebe Grüße Heidi und Harald
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Hi Mum, uns geht es gut und seit heute tut auch nichts mehr weh – Genuss pur. Die grösste Hitze soll noch kommen, aber da sind wir weit oben 🙂
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Hallo Judith,
Hallo Christoph,
erst mal Hut ab! Klingt ja echt anstrengend. Wenn es mal nicht mehr geht… fasst Euch einfach den Gedanken vom 25 Grad warmen
Forggensee. Ihr springt rein… seht uns zwei (oder mal 4) segeln…und dann geht es weiter. Wir drücken Euch die Daumen bis zum Ziel.
Wir freuen uns auf die Bilder. Haltet durch! Viele Grüße von Pascal und André.
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Da seid ihr ja ein gutes Stück weitergekommen auf eurer Reise. Es ist schon erstaunlich, dass es selbst auf 2.000 hm immer noch so warm ist.
Ich wünsche Euch, dass ihr den 3.Tag (den härtesten, gemäß Eure Schilderung) auch so gut übersteht und dass ihr unbeschadet in Meran ankommt, das dann vermutlich Europas größte Sauna sein wird. 😉
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