Besuch vom Schweinehund

Von der Lizumer Hütte über das Geierjoch zum Tuxer Joch Haus (2.316 m)

Gestern Abend habe ich beim Kniffel haushoch verloren und konnte dabei ja nicht mein wahres Spielergesicht zeigen 😕 Es gab zum Glück keine zweite Runde und ich bin sehr früh ins Bett. Das Zimmer teilte ich mit einer Damengruppe, die auch sofort und einhellig beschlossen, dass das Fenster geschlossen bleibt. Ich habe dann darum gebeten, es öffnen zu dürfen, ehe ich ersticke.

Dazu kam gar nicht, da die Ladies das Fenster nach einer Stunde selbst öffneten und ich so, mit dem Kopf direkt am Fenster, zu einem tiefen, erholsamen Schlaf fand.

Heute morgen kam er dann zu Besuch, der Schweinehund. Ich hatte als Wegzoll der gestrigen Etappe so schwere Beine und schmerzende Oberschenkel, dass ich mich am liebsten unter meiner Decke verkrochen hätte. Da Gewitter vorhergesagt sind, nehme ich den Kampf mit dem unliebsamen Gast auf. Pünktlich 7.00 Uhr gibt es Frühstück und 7.45 Uhr starte ich mit einer kleinen Gruppe, die sich jedoch schnell auseinander zieht.

Es geht, bei strahlendem Sonnenschein durch Latschen gemächlich bergan.

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Suchbild

Das bleibt jedoch nicht lang so –  weder der Sonnenschein noch der gemächliche Anstieg. Bald geht es steil in Kehren zum Geierjoch (2.743 m). 750 hm in knapp 2 Stunden mit schmerzenden Oberschenkel sind passabel. Von hier oben hat man einen schönen Blick auf den Junsee.
Über den Zillertaler Alpen zieht schlechtes Wetter auf, daher verweile ich nicht lang. Der weitere Verlauf ist sehr gut erkennbar. Erst geht es hinab auf die Toten Böden. Da wächst wirklich außer Grasmatten nichts, nicht mal ei Blümchen. Von da unten geht es wieder ziemlich steil bergauf zum zweiten Sattel, den es zu überwinden gilt. Vom Gschützspitzsattel (2.657 m) sieht man schon auf das Skigebiet von Hintertux und den ramponierten Gletscher.

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Blick auf Olperer und den Hintertuxer Gletscher

Ab hier geht es über Grashänge immer steil bergab. Der Weg fordert alles, da er sehr stark ausgespült ist, steil und rutschig, zudem fängt es noch an zu regnen. Da ich nicht erst nass werden will, ziehe ich die Regenklamotten an. Das war rückblickend betrachtet etwas früh. Ich schwitze ziemlich in meinem „Gurkenzelt“. Langsam stellt sich Hunger ein, aber ich muss noch bis zum Ziel warten. Meine zwei Äpfel möchte ich mir für lange Etappen aufsparen. Also schnell einen Riegel gegessen und vom Sattel Weitental wieder 300 m bergan zum Tuxer Joch Haus. Aufgrund der guten  Anbindung sind sehr viele Tageswanderer unterwegs. Ich schalte auf Autopilot und laufe den Fahrweg bergan. Heute bin ich mehr als nur glücklich anzukommen und eine lange Regenerationszeit zu haben.

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Tuxer Joch Haus

Nach einer heißen Dusche und einem Speckbrettl sieht die Welt wieder besser auf. Damit ist der für gewöhnlich schlimmste dritte Tag vorbei. Jetzt wird es nur noch besser 🙂

Aufstieg: 1.449 m / Abstieg: 1.200 m / Gehzeit: 5 Std.

Ein Gedanke zu „Besuch vom Schweinehund“

  1. Kniffel…. ja da musste Pascal auch etwas Schlucken…. Aber das ist auch den „Hörnern“ geschuldet, keine Rat anzunehmen. Ich hoffe Deine Muskelmiezen sind nun vergessen.
    Ich drück dir die Daumen, dass das Wetter hält und du diesmal erfolgreich ans Ziel kommst.
    Ich folge Dir weiter und bin auf weitere schöne Bilder gespannt.
    Leider ist Pascal heute abgereist und ich muss nun 3 Wochen warten. Wir hatten gestern noch einen schönen Abschlussabend. Vereinsmeisterschaft und Sommerfest vom Schützenverein. Pascal hatte in seiner Klasse Platz 3 belegt. Ich fröne meinem neuen Hobby Geocaching nach und habe auf meiner heutigen Radtour 3 Stück gefunden…. Schönen Abend und ruhige erholsame Nacht.

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