Hirzer – auf den König der Sarntaler Alpen – na ja fast…

Von der Bergstation Klammeben  (1.976 m) zur Oberen Scharte (2.678 m) und die gesamte Almenrunde im Anschluss 

Szenenwechsel – wir sind mit dem Wetterwechsel von den Dolomiten nach Meran gezogen. Jetzt steht nach zwei Tagen wechselhaften Wetter bei strahlend blauem Himmel eine Tour an, mit der wir auch schon oft geliebäugelt haben. Wir wollen auf den Hirzer, was nur bei gutem Wetter Sinn macht, da er ein phantastischer Aussichtsgipfel ist. Wir ruckeln morgens durch den Meran er Berufsverkehr und schlängeln uns dann kurvenreich das Passeiertal nach hinten. In Saltaus starten wir dann bequem mit der Seilbahn, die uns auf fast 2.000 m bringt. 

Das Gewitter gestern und der Regen über Nacht haben den Bergen weiße Mützen beschert. Na, mal sehen, wie weit wir kommen…

Es ist ziemlich frisch hier oben und es pfeift ein ordentlicher Wind. Mit etwas Abstand zu einigen Wanderern vor uns (wahrscheinlich aus der vorherigen Gondel) machen wir uns auf den Weg. Es lässt sich gut gehen und dann schon bald blicken wir auf Hirzer Hütte und Tallner Alm von oben herunter. Aus ein paar Eiskristallen auf dem Gras wird mehr und mehr eine Schneedecke. Es lässt sich dennoch gut gehen, wenn nur die Eiseskälte durch den Wind nicht wäre. Wir schwitzen nicht einmal ansatzweise und das kalte Wasser aus dem Rucksack empfinden wir als lauwarm. Es wird im.er mehr Schnee, je weiter wir vorankommen und die langsam beginnt auch der Weg anspruchsvoller zu werden. Wir brauchen die Hände und kraxeln uns Meter für Meter nach oben. Die Frage ist, wie es abwärts geht. Auf der oberen Scharte auf  2.678 m angekommen, eröffnet sich bereits ein phantastischer Rundblick – Vinschgau, Dolomiten, Texelgruppe…und der Wind der pfeift:-) Wir blicken auf den Hirzer Gipfel, dessen Gipfelkreuz wir schon gelegentlich am Anstieg gesehen haben.
Allerdings lockt er doch nicht so sehr, als dass wir die äußeren Umstände vergessen. Es ist Kletterei auf frischem Schnee und wir kennen den Untergrund nicht. Zudem geht es sich abwärts schwieriger. Also verzichten wir auf die letzten 100 hm und drehen ab. Es erfordert doch einiges an Konzentration gut und sicher wieder herunterzukommen. In sicheren Gefilden kommen uns einige Wanderer entgegen, die hier nicht einmal bei gutem Wetter an der richtigen Stelle wären. Wir empfehlen allen, im Zweifel lieber umzukehren, was am Berg noch nie geschadet hat.

Kurz nach Mittag schwenken wir in  die Tallner Alm ein und genießen, zumindest anfangs die Wärme in der Sonne. Nach Tee und Suppe treibt uns der Wind dennoch bald weiter. Viele Kilometer haben wir noch nicht und es ist noch früh am Tag, also hängen wir die Almenrunde noch an. Wandern auf bekannten Pfaden – hier waren wir schon oft…

Die Temperaturen sind etwas angenehmer und wir laufen in leichtem Auf und Ab mit sehr vielen anderen diese leichte Runde von Alm zu Alm. Leider können wir nicht in  jeder Alm einkehren, daher lassen wir Mahdalm, Hintereggeralm und Gompnalm liegen. Obwohl es auf der Mahdalm den besten Quark gibt und auf der Gompnalm herrliche Hirschkaminwurzen und wunderbaren Apfelstrudel 🙂

Den gönnen wir uns im Gasthaus Hochwies, welches kurz vor der Mittelstation der Seilbahn liegt. Der Blick von hier ist herrlich, Etschtal und Vinschgau liegen uns zu Füßen. Hier könnte man es ewig aushalten – auch die Temperaturen laden dazu ein. Wir haben jetzt einige Kilometer auf gut zu gehenden Forst- und Waldwegen über Almwiesen und durch bunte Lerchenwälder in den Beinen. Das dürfte reichen für heute. Und so steigen wir hier auf 1.400 m Höhe in die Bahn  und lassen uns hinab tragen. Ein schöner Tag geht zu Ende, schön trotz des fehlenden Gipfels. Aber das wird auch noch…

800 hm/ 4,5 h/ 12,5 km

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