Von Tannheim auf den Einstein (1.866 m)
Wenn es Sonntags spanische Luft mit ebensolchenTemperaturen geben soll, muss es halt schon am Samstag in die Berge gehen – zumindest für uns. Und wieder fällt die Wahl auf das Tannheimer Tal. Heute ist der Einstein der Gipfel der Wahl. Wir haben schon sehr oft im Vorbeifahren gesagt, dass wir diesen markanten Berg unbedingt noch erwandern müssen. Entweder war es zu früh im Jahr – der Aufstieg ist ziemlich steil, oder es war zu spät und wir waren eher auf lange Touren aus. Bei dieser Tour ist alles in knappen drei Stunden vorbei.
Ideal also für einen nicht zu heißen Tag, mit etwas Training in den Beinen. Einen Nachteil gibt es für mich: Ich mag es überhaupt nicht, quasi ab dem ersten Schritt gleich richtig steil bergan laufen zu müssen. Etwas Warmlaufen ist mir wesentlich lieber. Das gibt es allerdings heute nicht. Vorbei an einem wunderbaren blumengeschmückten Holzhaus und der Schäferhütte (wir sehen uns am Ende) geht es gleich über eine Weide mit Kühen und Pferden richtig steil hoch.
Unser Ziel haben wir fast immer im Blick, während wir uns Serpentine um Serpentine nach oben schlängeln oder besser: kämpfen. Wir sind so froh, dass die Sonne nicht ununterbrochen scheint, denn dann würden wir in dieser Südwand wirklich eingehen. Wir sehen den vor zwei Wochen bestiegenen Ponten und auch die Sulzspitze, die wir vor einigen Jahren mit meinen Eltern erklommen haben. Von unten lockt der Haldensee in türkisblau.
Am Gipfel gibt es etwas Kraxelei und schon sind wir oben. Plötzlich wird es richtig grau, kalt und windig. Wir merken, wie schnell das Wetter umschlagen kann. Eine kurze Brotzeit muss es dennoch sein, da wir Hunger haben und den ganzen Kram hier hoch geschleppt haben. Aber es ist ziemlich ungemütlich und wir treten den Rückweg an. Es ist wie Treppensteigen über viele hundert Höhenmeter. Bin mal gespannt, was die Beine Morgen sagen….
Nach einer knappen Stunde sind wir wieder unten. Kühe und Pferde haben sich versteckt. Dafür ist die Sonne wieder da, als wäre nichts gewesen. Wir freuen uns auf etwas Kühles in der Schäferhütte und können dann auch dem hausgemachten Kuchen nicht widerstehen.
Eine schöne Frühjahrstour, da komplett südseitig, anstrengend aber schön zu gehen. Abstieg geht etwas in die Knie 😉
Tour basiert auf „Wandern kompakt – Ostallgäu und Tannheimer Berge“ – Auf den Einstein
Angegebene Nettogehzeit: 3 1/4 h bei mittlerer Schwierigkeit und ca. 800 hm