Auf Abwegen und bekannten Pfaden

3. Tag Am Pfunderer Höhenweg – von der Brixner Hütte  (2.300 m) zur Edelrauthütte (2.545 m)

Habt ihr schon einmal in einer Biosauna geschlafen? Ich hatte das Vergnügen in der letzten Nacht. Schlag 20.00 Uhr wollte mein Wanderpartner und Lieblingsmann bereits ins Lager. Ich konnte noch 30 Minuten heraus handeln. Mit allem Gekruschtel waren wir 21.00 Uhr zum Schlafen bereit. Das Lager war nicht ganz voll und das Fenster immerhin gekippt. Nur sind wir am weitesten davon entfernt. Also jetzt schnell schlafen, ehe die Schnarcher kommen. Mir gelingt es nicht und die Luftzufuhr aus dem Fenster wird von den anderen bereits weggeatmet. Es wird wärmer und wärmer. Ich tue bis 1.00 Uhr kein Auge zu und den Wecker auf 6.00 Uhr hätte ich mir sparen können. 5.00 Uhr war ich fertig mit Schlafen in diesem kuhstallwarmen Zimmer.

Schlag 6.30 sitzen wir beim Frühstück und es gibt wieder dieses wunderbare Pfunderer Brot, das wie Vinschgerl schmeckt. Davon kaufen wir uns noch ein paar Scheiben als Proviant. Das Wetter sieht nicht überzeugend aus. Dicke, dunkle Wolken ziehen über die Gipfel. Da ist guter Rat teuer. Wir warten vor der Hütte noch etwas und plötzlich stehen wir mitten in einem Regenschauer. Nach 20 Minuten wird es heller und wir starten. Die Prognose ist nicht so günstig,  so dass wir sehr wahrscheinlich ab- und wieder aufsteigen.

Aber egal, was wir wählen, wir müssen die 400 hm zur Steinscharte erklimmen. Auf der anderen Seite geht es wieder steil bergab und bald trennen sich Pfunderer Höhenweg und die Akternativroute. Die beiden Südtiroler Jungs, die kurz vor uns losgegangen sind, entscheiden sich für das Original und wir für die Alternative. Wir steigen weiter steil hinab und treffen auf die Weitenbergalm. Unterwegs kann ich das Pfunderer Joch sehen, über das ich vor zwei Jahren bereits in das Pfunderer Tal hinabgestiegen bin. Weiter unten vereinen sich die beiden Abstiegs und bis Dun (1.480 m) wandeln wir auf „München-Venedig“-Pfaden. Nach drei Stunden und 1.300 hm im Abstieg stärken wir uns mit unserer Brotzeit und Äpfeln. Endlich wird mein Rucksack etwas leichter.

Wasserfall auf dem Almenrundweg von Dun

Zur Edelrauthütte dürfen wir jetzt noch einmal 1.100 hm unter die Füße nehmen. Die Sonne sticht und es fällt uns nicht leicht, der Bodenalm,  wenige Minuten nach Dun zu widerstehen. Tun wir aber! Serpentine um Serpentine winden wir uns den Pfunder-Almenweg nach oben. Hinter fast jeder Kurve erwartet uns eine Kuh. Die haben hier allen Platz der Welt und genießen das Angebot.

Nach einer Stunde zweigt der Weg wieder auf den original Pfunderer Höhenweg ein. Will heißen, dass wir jetzt zur Edelrauthütte aufsteigen, um Morgen auf gleichem Weg zurück- und weiterzugehen. Auch gut, aber nicht so ganz motivierend. Wir passieren die Eisbruggalm. Hinter jeder Biegung vermuten wir den Eisbruggsee,  da wir etwas Aufhellendes brauchen. Wir sehen ihn und zugleich ganz hinten auch die Edelrauhütte. Beide haben wir sofort das „Braunschweiger Gefühl“, dass sich immer dann einstellt, wenn wir vermuten, dass die Nähe der Hütte täuscht. Es kommt vom Aufstieg zur Braunschweiger Hütte – 2 h bei 30 Grad und wir haben sie von der ersten Minute an durchgängig gesehen. Das Gefühl täuscht nicht, wenngleich es keine 2 h sind.

Blick von der Edelrauthütte zum Pfunderer Tal

Kurz vor der Hütte sehe ich vom Neveser Stausee herauf eine riesige Gruppe kommen. Jetzt gibt es sogar noch einen Schlussspurt…den ich WILL ein Zimmer und warm Duschen. Wir sind schneller und stehen 10 Minuten später für immerhin 2 Minuten unter warmen Wasser. Dass wir nur zu viert im 8-er Zimmer sind, klingt perfekt. Für die Tortour heute (1.500 m hoch uns 1.300 m runter) genehmigen wir uns jetzt einen Kaiserschmarrn. Diese neue Hütte ist ein Traum mit riesigen Panoramafenstern und so können wir von unserer kuscheligen Eckbank aus das Naturschauspiel aus Bergen, Sonne und Wolken bestaunen

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